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1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre.
Fig. 43. H»irzstein („Zeuge") in der Hase
Hara, Libysche Wüste.
(Nach Phot. v. Georg Steindorff.)
ist aus deren Überschwemmungsgebieten weit hinaus geweht worden. Mächtige
Lößmassen begleiten z. B. den Saum der skandinavischen Vergletscherung
quer durch Deutschland. Die Wirkung des Windes beschränkt sich aber
nicht nur auf Abtragung (nach
Walther Deflation), er übt auch
eine schleifende Tätigkeit aus, in¬
dem er Sand und Gesteinsbruchstücke
gegen Felsen schleudert (W i n d s ch l i f f).
Ferner bewirken die vom Wüstensturm
bewegten Sandmassen oft eine sehr starke
Ausnaguug (Korrosion ^) selbst der
härtesten Gesteine.
Das vom Winde fortgetragene Ma¬
terial wird anderwärts wieder abge¬
lagert. Ein großartiges Beispiel hier¬
für liefern die Lößschichten in Nord¬
china. Auch die russische Schwarzerde
ist nach v. Richthosen eine äolische2
Ablagerung.
Ein Werk der Winde sind endlich auch die Dünen, die sich wieder
in Stranddünen und Binnenlanddünen gliedern.
Wo der Strand mit Sand bedeckt ist, da wird dieser, sobald er trocken
geworden, vom Winde landeinwärts getragen. Da und dort staut er sich
nun vor einem Hinder¬
nis auf und so ent¬
steht ein immer höher
anwachsender Sand¬
hügel. Die Bildung
der Düne veranschau¬
licht Fig. 44. Auf
der Windseite ist die
Böschung stets sanfter
als auf der Leeseite
[li], wo der Sand nur
der Schwerkraft folgt (Fig. 45). — Da das Baumaterial nicht immer
gleichmäßig ist, so tritt auch Schichtung ein (Fig. 46). — Die Dünen
liegen oft in mehreren Parallelreihen hintereinander.
Die Binnenlanddünen treten hauptsächlich in der Wüste auf.
/. /I
öig- 44.
Fig. 45.
Fig. 46.
1 vom lat. corrodere — zerfressen. 2 vom lat. Aeölus = Gott des Windes.