§ 13. Dlt nordamerikanischeil Staaten.
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land der Union nach SW. fortsetzt, nnd aus den viel flacheren Halbinseln
Alt-Kalifornien und Jukatan. Die zu den beiden Meeren abfallenden
Gebirgsränder der Hochlandmasse sind heiß und niederschlagsreich,
am meisten der, der sich zuck Golf von Memo senkt, weil er die Steigungs-
regen des Passats empfängt. Diese Gebirgsränder sind daher voll tropisch
dichter Waldnng mit Wickelschwanzaffen: Zu Palmen und zur Banane
gesellt sich der Kakaobaum; auf den Baumstämmen wächst die Vanille
lwaniljej, eine Orchidee. Die inneren Hochflächen erfteuen sich zwar
einer ewigen Sommermilde; sie erhalten aber nur Zenitalregen, sind
deshalb waldarm und viel mit Kakteen und Agaven bewachsen, die bei
ihrer Saftfülle längere Dürre aushalten können.
Den großen Kaiserstaat der indianischen Azteken [afjtefen] bewäl->,) Kultur,
tigte der Spanier Cortez [fortejjj mit kleiner Reiterschar. Die Spanier
schalteten aber hier wie überall in Amerika gewalttätig gegen die Singe-
borenen und beuteten das Land nur auf sein Silber aus. Der heutige
Freistaatenbund ist nach der Form der Union eingerichtet, krankt jedoch
wie fast alle aus dem Abfall von Spanien hervorgegangenen Republiken
an innerem Parteihader und Rassenhaß. Die Indianer übertreffen an
Zahl die unzuverlässigen Mestizen; die schlaffen Kreolen bilden nur einen
kleinen Bruchteil der Bevölkerung.
Etwas dichter bevölkert ist nur der mittlere Teil der inneren Hoch- ci Siede¬
fläche, wo auch allein die größeren Städte liegen. *Mejico, 2300 ra hoch, fun8en-
mit herrlichem Blick auf mehr als doppelt so hohe, tätige Vulkane, gehört zu
den schönstgelegenen Städten Amerikas; fast l/r£ Mill. E. Außerdem er-
langten einige Städte durch Silbergewinnung Bedeutung. Seit dem 16. Jahr-
hundert haben die mejicanischen Bergwerke das meiste Silber auf Erden
geliefert; jetzt hat die Union darin freilich einen Vorsprung. Viele ver-
einzelte Haciendas jaj^nbas], d. h. im Spanischen größere Landgüter, sind
über das Land verstreut, jedoch ohne daß der Landbau für die Ansfuhr
liefert; es fehlt dafür an schiffbaren Strömen zu billiger Beförderung der
Ernten. Zwei. Eisenbahnen aber führen von Mejico zum Stillen Ozean und
eine um den Orizaba-Pik nach Vera Cru^swera krüß^. dem wichtigsten
Hafenort der Golfküste, der jedoch wie die mejicanischen Küsten überhaupt
vom..Tro^>enfieber geplagt wird, schon deshalb also nicht aufblühen kann.
Im S. verbindet eine Eisenbahn die beiden Küsten über die Landenge von
Tehuantepec.
V. Mittel- oder Zentralamerika ist die Landbrücke, die den S.-Absall v.
des mejicanischen Hochlandes gen SO. mit der NW.-Ecke Südamerikas
verbindet. Auf der atlantischen Seite ragt neben Iukatan, doch getrennt a) Aufbau.