(Gegenstand der physikalischen Geographie.
Die physikalische Geographie fasst die Erde als ein Gan¬
zes auf, dessen natürliche Beschaffenheit sie möglichst genau
zu erforschen strebt, indem sie die Erscheinungen, welche der
Erdkörper als solcher darbietet’, auf bekannte physikalische Ge¬
setze zurückfuhrt. Dieselbe lässt sich als eine Anwendung der
physikalischen Wissenschaften auf die Naturgeschichte der Erde
betrachten, insofern sie die dermaligen und früheren Zustände,
die Entwickelung und die Fortbildung des Erdkörpers auf Grund
klar erkannter physikalischer Principien so .weit als thunlich zu
erklären sucht.
Erstes Kapitel.
Von der Beschaffenheit der Erde im Allgemeinen.
1. Gestalt und Dichtigkeit der Hr de.
n ie Erde, ein Glied des Sonnensystems, bewegt sich,
wie alle zu dem letzteren gehörigen Weltkörper, in der Richtung
von West nach Ost um ihre Axe und in demselben Sinne um
die Sonne. Das Nähere hierüber lehrt die mathematische Geo¬
graphie, welche auch zeigt, dass die Erde die Gestalt eines
elliptischen Sphäroids besitzt, dessen Abplattung an den Polen
nahe beträgt. Man hat hieraus geschlossen, dass unser
Planet sich einst in einem erweichten Zustande befand. Denn
nur insofern, als die Theilchen eine erhebliche Verschiebbarkeit
besassen, konnte die Axendrehung der Gesammtmasse eine
merkliche Abplattung zur Folge haben.
Der Erdkörper besitzt eine bestimmte mittlere Dich¬
tigkeit, zu deren Ermittelung drei verschiedene Methoden
angewendet wurden Dieselben beruhen im Allgemeinen darauf,
Cor nelius, Physik. Geographie. 5. Aull. 1