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Verschiedenheit der Felsarten.
letzteten, und zwar einige von ihnen vielleicht in einem höheren
Grade wirksam gewesen sind. Werfen wir, um dies etwas näher
einsehen zu können, zuvörderst einen Blick auf die Eigentüm¬
lichkeit der Erdrinde.
83. Verschiedenheit der Felsarten, welche die Erdrinde
zusammensetzen.
Grössere Mineralmassen, welche die feste Erdkruste bilden,
nennt man Gesteine, Fels- oder Gebirgsarten. Man
kann dieselben in zwei Hauptgruppen und zwar in einfache
und gemengte eintheilen, je nachdem sie aus Theilen eines
und desselben Minerals oder aus Theilen verschiedener Minerale
zusammengesetzt sind. Zu der ersten Gruppe gehören z. 15.
Gyps, Kalkstein, Steinsalz u. s. w., zu der zweiten Granit und
Gneiss, welche auf verschiedene Weise aus Quarz-, Feldspath¬
und Glimmerpartikeln bestehen. Die verschiedenartigen Theile
der gemengten Felsarten sind entweder krystallinisch mit einander
verbunden oder sie werden durch eine nichtkrystallinische Sub¬
stanz zusammengehalten. Dies geschieht häufig in der Weise,
dass ein Bindemittel als flüssige Masse zwischen die einzelnen
Theilchen dringt und sie beim allmähligen Trocknen der Gesteins¬
masse mit einander verkittet. Als solche Bindemittel treten
öfter kohlensaurer Kalk, Kieselerde und Eisenoxydhydrat aut.
Hierdurch werden gröbere Kiesmassen zu sogenannten Conglo¬
me raten oder Br ec eien, Sandmassen zu Sandsteinen und
staubartige Massen zu Thon und Mergel verbunden.
In Bezug auf die Struktur oder das Gefüge der Mi¬
neralstoffe gibt es dichte, körnige, schielrige, porphyr-
und man d eis t ein a r ti ge Gesteine. Bei der schiefrigen Struk¬
tur sind die mineralischen Theilchen in der Form von Blättchen
aneinandergelagert, so dass sie sich nach einer Bichtung vorzugs¬
weise leicht spalten lassen. Man unterscheidet wieder gerad-
und krum mschi e frige Gesteine. Die porphyrartige Bildung
zeigt eine gleichartige Gesteinsmasse, welche einzelne Krystalle
ausgesondert enthält. Wenn sich in der Grundmasse eines Ge¬
steins Blasenräume befinden, welche theilweise oder ganz mit
Mineralien ausgefüllt sind, so nennt man die Struktur mandel¬
steinartig, weil jene Bäume häufig die Form einer Mandel
haben. Grössere Zwischenräume in einer Gesteinsmasse, welche