Eintheilung der Felsarten mit Rücksicht aul ihre Entstehung. 187
mit Mineralien angetiillt oder an ihren Wandungen mit Krystall-
bildungen versehen sind, heissen Drusenräume. Dieselben
kommen in der Masse vor, welche die sog. Gänge füllt. Die
letzteren sind aber Spalten, welche die Gebirgsschichten durch-
schneiden, und deren Breite meist sehr gering ist im Verhältniss
zu ihrer Länge und Tiefe. Man spricht mit Bezug aut die Masse,
von der sie erfüllt worden sind, von Gesteins-, Mineral- und
Erzgängen. Die letztgenannten enthalten vorzugsweise die metall-
reichen Mineralien.
84. Eintheilung der Felsarten mit Rücksicht auf ihre
Entstehung.
Unter den Gesteinsmassen, welche die feste Erde zusam¬
mensetzen, gibt es solche, welche das entschiedene Gepräge
eines wässerigen Ursprunges darbieten. Man nennt diese Fels¬
arten mit Rücksicht auf ihre Entstehung neptunische oder
sedimentäre oder auch geschichtete Gesteine. Sie sind
ohne Zweifel als Niederschläge aus dem Wasser der früheren
Meere und Seen zu betrachten, und haben auch die grösste
Aehnlichkeit mit den Niederschlägen, welche noch heut zu Tage
im Wasser vor sich gehen. Die sie zusammensetzenden Stoffe
waren theds chemisch, theils mechanisch im Wasser aufgelöst,
so dass die Sedimente entweder nur mechanisch abgesetzt oder
chemisch niedergeschlagen wurden, wiewohl auch im letzteren
Falle die Ablagerung der ausgeschiedenen Stoffe nur die Folge
eines mechanischen Niedersinkens sein konnte. Wenn der
Niederschlag ununterbrochen und regelmässig stattfand, so bil¬
dete der abgelagerte Stoff horizontale, weit ausgedehnte Schich¬
ten von verschiedener Mächtigkeit. Unter diesem Worte
versteht man die Dicke einer Schicht. Ist dieselbe beträchtlich,
so nennt man die Schicht Lager oder Bank. Derjenige Theil
einer Schicht, welcher an die Oberfläche der Erde hervortritt,
heisst das Aus- oder zu Tage Gehende.
Eine andere Klasse von Gesteinsmassen bezeichnet man
insgemein mit dem Namen der Eruptivgesteine, in der
Voraussetzung, dass sie aus dem Innern der Erde hervor¬
gedrungen sind. Doch unterscheidet man im Hinblick auf die
plutonistische Ansicht zwei Arten dieser Gesteine, nämlich vul¬
kanische und plutonische, je nachdem man annehmen