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Art und Weise des Metamorphismus.
mit der kohlensauren Magnesia zu Dolomit verband, während
die ausgeschiedene Kieselsäure sich in den Drüsenräumen des
Dolomits iheils krystallinisch als Quarz, theils amorph, als Opal,
absetzte. Es unterliegt wohl keinem Zweifel mehr, dass der
Dolomit auf nassem Wege entstanden ist. Nach Hunt resultirle
der in Begleitung von Gyps vorkommende Dolomit durch die
Zersetzung von schwefelsaurer Magnesia und doppeltkohlens.
Kalkeide, der ohne Gvps auftretende Dolomit hingegen aus einer
Zersetzung von Chormagnesium und schwefelsaurer Magnesia und
einem Alkali - Bicarbonat. Zunächst entstand nämlich aus den
Bittererdesalzen durch Einwirkung von doppeltkohlens. Natron,
welches in vielen Quellwassern vorkommt, ein verhällnissmässig
leicht lösliches Bicarbonat von Magnesia, nachdem vorher alle
vorhandenen löslichen Kalksalze in unlösliche kohlens. Verbin¬
dungen umgesetzt worden waren. Aus dem so enslandenen
Bittererdebicarbonat schied sich dann langsam ein wasserhaltiges
Bittererdecarbonat aus, welches bei massiger Wärme in Gegen¬
wart von Wasser und von kohlensaurer Kalkerde mit der letz¬
teren sich zu einem Doppelsalze (Dolomit) verband. Das häufige
Zusammenvorkommen von Dolomit und Billererde-Silicaten in den
krystallinischen Schielern erklärt sich aus der gleichzeitigen An¬
wesenheit eines Alkali-Silicates, indem dieses zur Entstehung
von unlöslichen Magnesia-Silicaten Anlass gab.
Die Wahrnehmungen an dem Quellwasser bekunden zur
Genüge, dass das durch die Erdschichten sickernde Wasser
Bestandteile der Gesteine auflöst. Diese TheiIe können unter
verschiedenen Umständen auf verschiedene Weise niedergeschlagen
oder wieder abgegeben werden, so durch Verlust eines der auf¬
lösenden Bestandteile, namentlich der Kohlensäure, oder durch
chemische Affinitäten in Folge von Contactverhältnissen. Danach
konnten aus losem Sande, Thon und kreideartigen Kalkmassen
fester Sandstein, Schiefer und Kalksteine sich bilden, indem die
Masse des sedimentären Gebildes vermittelst des Wassers von
neuen Stoffen durchdrungen wurde. Auch wurden wohl die
Erze (melallreiche Mineralien), die man in vielen Gängen findet,
durch Gewässer aus dem Nebengestein oder aus der Tiefe her¬
beigeführt.
Neuerdings hat man auch die mikroskopische Petrographie
als wichtig für das genetische Studium der kryslallinisclien Ge-