§ 44. Seeett. 241
noch tiefere), und zwar am meisten entlang dem Gebirgskamm, welcher der Ver-
Witterung als ältester uud höchster Teil des Gebirges am meisten ausgesetzt ist.
Häufig besteht deshalb der Kamm aus kristallinischem Urgesteins welches mit (schon
etwas schiesrigem) Gneis 2 und Glimmerschiefer aufwärts in immer deutlicher geschich-
tete Gesteinsmassen übergeht, die dann gewöhnlich die Gehäuge des Gebirges decken
uud von der ältesten Formation aufwärts so einander folgen:
I. Primärformationen.
1. Granwackenformation.^
2. Steinkohlenformation-
3. Zechstein- oder Dyasformation.^
II. Sekundärformationen.
1. Triasformation.^
2. Juraformation. ^
3. Kreideformation.7
III. Tertiärformation.2
IV. Quartärformation.
1. Diluviums
2. Alluvium.^
Nie findet sich dieser ungeheure Schichtenbau aller Formationen.d. h. aller
Sedimente der von der Geologie" unterschiedenen Zeitalter vollständig vor; denn
von jeher wechselte auf Erden die Grenze von Land und Meer12, und nur diejenigen
Stellen konnten sich mit den Absätzen aus dem Meer einer bestimmten Formation
bedecken, welche zu deren Ausbilduügszeit unterseeisch waray Regelmäßig aber liegt
das jüngere Gebilde über dein älteren (außer bei Überkippungen wie in unserer
Figur bei 1) und ermöglicht somit die Feststellung der Altersfolge. Vom Menschen,
dein jüngsten Geschöpf der Erde, wurden bisher uoch nie in vorquartären Schichten
sichere Spuren entdeckt.
Masseugebirge^ sind Plateaumassen, welche durch Verwitterung und
thalbildende Erosion ganz unebene Oberfläche nebst vielen Thaleinschnitten erhal-
ten haben.
Die Höhe der Schneegrenze^ richtet sich nach Breitenlage und Feuchtigkeit
des Klimas.^ Hauptsächlich dieGletscher^ besorgen den Abraum des Schnees der
Hochgebirge oberhalb der Schneelinie; sonst würden solche Gebirge immer höher wer-
den (die Alpen jährlich um I™). Ihre Bewegung, durch welche sie den Moränen-
schutt". hinabbefördern, beruht auf der Schmiegsamkeit des (darum auf der schrägen
Ebene seines Bettes abwärts mischenden) Gletschereises und diese Schmiegsamkeit
wieder darauf, daß unter dem Druck, welchen die oberen Teile des Gletschers auf
die bergabwärts ausüben, beständig Eisteilchen schmelzen, als Wasser in die feinen
Haarspalten des Gletschers austreten, wo sie (des Druckes zeitweise ledig) wieder zu
Eis erstarren, und so immer fort.
I) S. 117, Ann?. 1. S. 189 (5), 190 (1). 2) <§. 127, Anm. 1. 3) 176
Anm. 6. 4) S. 184, Anm. 1. 5) S. 172, Anm 3. 6) S. 162, Anm. 2.
7) S, 187, Anm. 2. S. 193, 201. 3) S. 193. 9) S. 71, Anm. 1. S. 194.
10) S- 203, Anm. 5. 11) S. 70, Anm. 12) S. 40. 13) 18. 14) 39 f.
S, 78. 15) S. 164, Anm. 3. 16) S 40. 16) S. 194, Anm. 2.
Kirchhofs, Schulgeographie.
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