Full text: Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen (Teil 2)

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A. Nordamerika. 
§ 47. Die arktischen Inseln. 
Die Inselwelt im N Amerikas gehört zu den kältesten Gegenden der Erde. 
Grönland ist ein hohes, mit Eis bedecktes Plateau, von dem bis an die 
Fjordküste herab Gletscher reichen, deren abgebrochene Enden die Eisberge bilden, 
die von den Strömungen der Basfinsbai, der Davisstraße und der Däne¬ 
markstraße (zwischen Island und Grönland) südwärts getragen werden. Das 
Land gehört politisch zu Dänemark. Feste Ansiedlungen (welche sind auf der Karte 
verzeichnet?) finden sich nur an der Westküste, und zwar hängt das Gedeihen 
der Eskimoniederlassungen vom Seehuudssaug ab; denn ans den Fellen dieser 
Tiere stellen sich die Bewohner Kleidung und Boote her; das Fett, der Tran, liefert 
ihnen Licht und Wärme, und das Fleisch dient als Nahrung. 
Die Meeresstraßen zwischen den übrigen, größtenteils unbewohnten Inseln 
sind oft jahrelang zugefroren und daher für den Verkehr ohne Bedeutung. 
§ 48. Das arktische Aieftand und Labrador. 
1. Denselben unwirtlichen Charakter wie die arktischen Inseln hat der flache 
Nordrand von Nordamerika. Tundra, weiter südlich ausgedehnte Nadelwälder 
bedecken den Boden des arktischen Tieflandes, das nach 8 allmählich zum kana¬ 
dischen Landrücken ansteigt. Diese Gebiete beherbergen noch viele Pelztiere, unter 
denen die Bisamratte das häufigste ist. Die wasserreichen Flüsse und die zahl¬ 
reichen Seen des Wald- und Tundrengürtels haben wegen der langen Winter und 
der dünnen Besiedlung geringe Bedeutung. Dasselbe gilt von der Hudsonbai, 
da sie mehrere Monate hindurch mit Eis bedeckt bleibt und ihre Verbindung 
mit dem Atlantischen Ozean, die Hudsonstraße, nicht jeden Sommer zugänglich ist. 
Im 8 des arktischen Tieflandes, wo die Sommerwärme einen hohen Betrag 
erreicht, ist viel Waldland in Ackerland verwandelt worden; große Mengen 
von Getreide liefert namentlich die Landschaft Manitoba am Winnipegsee. 
Die beiden kanadischen Pazifikbahnen, die von Halifax nach Vancouver und 
Prince Rupert führen, kreuzen sich in Winnipeg. 
2. Labrador hat felsigen, im Innern mit Wald bewachsenen Boden und 
rauhes Klima, das keinen Getreidebau zuläßt; es ist daher sehr dünn bevölkert 
(Herrnhuter Kolonien). 
Wie ungünstig der NO von Nordamerika in klimatischer Hinsicht gestellt ist, 
ergibt ein Vergleich mit den in gleicher Breite gelegenen Gebieten Europas: die 
Hudsonbai und Labrador entsprechen der Lage nach der Ostsee und Gro߬ 
britannien, Neu-Fundland, aus dem auch Getreide nicht reis wird, der ober¬ 
rheinischen Tiefebene. 
§ 49. Das cheöiet des Lorenzstromes. 
Die kanadischen Seen und der Lorenzstrom können gleichsam als eine 
Bucht des Atlantischen Ozeans betrachtet werden. Die vier obern Seen liegen
	        
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