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Bonifatius gegründet worden. Für seinen Eifer ernannte ihn der Papst zum Erz—
bischof von Mainz. In dieser Stadt nahm Bonifatius jetzt seinen Wohnsitz.
Bonifatius.
4. Tod. Als 74 jähriger Greis ging Bonifatius noch einmal zu den Friesen.
Zum Pfingstfeste hatte er alle Neubekehrten zu sich eingeladen. In einem Zelte er—
warteète er sie. Aber kaum graute der Tag, da erschien eine Schar wilder Heiden,
die mit geschwungener Keule auf das Zelt zustürzten. Die Begleiter des Bonifatius
griffen schnell zu den Waffen, um das Haupt ihres geliebten Lehrers zu schützen.
Er aber rief ihnen zu: „Lasset ab vom Kampfe! Vergeltet nicht Böses mit Bösem!
Hoffet auf den Herrn, er wird eure Seele erretten!“ Dann stürzten die Feinde
mit wildem Geheul herein und streckten ihn und seine Begleiter nieder.
6. Karl der Große. 768 —814.
1. Seine Person. Karl der Große, Pipins des Kurzen Sohn, wurde 768
König des Frankenlandes. Er war von stattlich hoher Gestalt, maß sieben seiner
Fußlängen und besaß eine riesenhafte Stärke. Am liebsten ging er in Kleidern,
die ihm seine Gemahlin oder seine Töchter gesponnen und gewoben hatten. Bei
feierlichen Gelegenheiten aber erschien er in voller Majestät, angethan mit einem
golddurchwirkten Talar und geschmückt mit einer von Gold und Diamanten strah—
lenden Krone.
2. Frömmigkeit. Die Kirche besuchte Karl nicht nur frühmorgens, sondern
nicht selten auch nachmittags und abends. Er sorgte dafür, daß die Gemeinden
tüchtige Geistliche und Bischöfe bekamen, baute Kirchen und schmückte sie mit
Heiligenbildern würdig aus. Zur Verherrlichung des Kirchengesanges ließ er
Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen; denn seine Franken sangen schlecht.