Full text: Theodor Schachts Schulgeographie

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Europa. 
Oberungarische Tiefebene mit den Schiittinseln besteht s der Raab aus 
einem fruchtbaren Hügellande, ist aber zwischen Raab und Donau mit 
Sümpfen und seichten Seen bedeckt. — Nach auswärts gehen die Kar- 
paten durch die galizischen Stufenflächen in die p olnisch-rnssisch e 
Ebene über. 
Flüsse. Die Donau fließt mitten durch die Monarchie; 
sie ist der Hauptstrom und in mehr als einer Beziehung die 
eigentliche Lebensader des Reiches; 8/n des ganzen Terri¬ 
toriums gehören dem Donaugebiete au. Teile des Rhein-, 
Elb-, Oder-, Weichsel-, Dnjestr-, Etsch- und des adriatischen 
Küstengebietes (siehe Mitteleuropa). 
Bevölkerung. Österreich-Ungarn ist ein vielsprachiger 
Staat; in der Gesamtbevölkerung sind enthalten: 10 Mill. 
Deutsche, an 19 Mill. Slaven (Nordslaven: Tschechen, 
Slovaken, Polen, Ruthenen; Südslaven: Slovenen, Kroaten 
und Serben), 6 Mill. Magyaren (spr. Madjaren) oder 
Ungarn mit finnischer Sprache, über 3 Mill. romanische 
Völker (Italiener, Walachen); dazu noch verschiedene andere 
Völkerelemente (Zigeuner, Armenier:c.). Die 12/2 Mill. Juden 
sind Hiebeiden Nationalitäten zugezählt, unter welchen sie wohnen. 
— Herrschendes Bekenntnis ist das römisch-katholische 
(26 Mill. oder 67% der Bevölkerung); griechische Christen 
über 7 Mill., Protestanten nur noch 3%y Mill., vorzüglich 
in Ungarn. — Die Volksbildung ist in den meisten Ländern 
des Reiches noch sehr zurück, doch geschieht in neuester Zeit 
viel für Verbesserung derselben; im eigentlichen Österreich steht 
es mit dem Schulbesuch am besten, in Dalmatien und in der 
Bukowina am schlechtesten (in ersterem bleiben 85, in der 
letzteren 88% der schulpflichtigen Kinder ohne Unterricht). 
Geschichtliches. Der Keru des Reiches ist die schon von Karl. d. Gr. 
gegründete Ostmark, später Österreich genannt. Ursprünglich mit 
dem Herzogtnme Bayern verbunden, ist sie mit den anderen deutschen Ge- 
bieten des Staates das eigentliche Kolonisationsgebiet des bajnvarischen 
Stammes. Später wurde die vergrößerte Laudschaft zu einem selb' 
ständigen Herzogtums erklärt und nach dem Aussterben der Babenberger 
und nach der Schlacht auf dem Marchfelde (1278) kam dieses in die 
Hände der Habsburger, dereu Stammlande in Schwaben lagen uud 
damit verbunden blieben. Andere Landschaften von bedeutendem Um-
	        
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