274 Australien.
die Zahl der Eingeborenen rasch ab; die Tasmanier z. B.
sind schon ausgestorben, auf Neuseeland leben nur noch 45000
Eingeborene (gegen 430000 Kolonisten), auf dem australischen
Kontinent etwa 55000 u. s. w.
§ 73. Der Kontinent.
Australien hat einförmige Küstenumrisse, wenig Buchten
und Halbinseln, keine bedeutenden Strommündungen, weder
als Ästuare noch als Deltas; im N neben der durch kleine
Inseln, Korallenriffe und Sandbänke gefährlichen Torresstraße
nur der weite Carp eutariagolf, dessen sumpfige, schlam¬
mige, mit Mangrovewaldnngen bedeckte Küsten wenig ein-
ladend sind; im 8 der flache, halbmondförmige Anftralgolf,
neben welchem die Spencer- und die St. Vincentbai.
Nur die Südostküste hat mit dem gegenüberliegenden Tas-
manien einen großen Reichtum au guten Häsen.
Ebenso ist Australien arm an schiffbaren Strömen; viele
seiner Wasserläufe endigen schon nach wenigen Meilen in
Sümpfen, und während der heißen Jahreszeit trocknet eine
Anzahl derselben ganz aus. Der bedeutendste Strom ist der
Murray oder Gnlba, der streckenweise mit Dampfern be-
sahren wird und dessen Gebiet sich aus 2 Abteilungen zu-
sammeusetzt, dem eigentlichen Gulba aus den sö und dem
Calew atta oder Darling aus den ö Gebirgen. An der
Westküste der Mnrchison- (spr. Mörtschis'n-)River und im
NW der Victoria-River. — Auch eine Anzahl sumpfiger
und salziger Flachseen hat man gefunden, z. B. den Torrens-
fee n des Spencergolfes und noch weiter im Innern den
Eyre- (spr. Ehr-)See.
Der größte Teil Australiens ist ödes Flachland von 200
—500 m Seehöhe. Im NW (unter dem Wendekreise) schöne
und fruchtbare Hochebenen bis zu 1000 m, vou wo der
Murchisou u. a. Gewässer in w und nw Richtung durch
Stufenländer zum Meere abfließen. Auch zerstreute Berg-
ketten (Ranges, spr. Rehndsches) finden sich, und zwar meist
in der Richtung der Küste, sowohl im 0, als auch und be-
sonders im 80, wo das Warragouggebirge (Austra¬