Full text: Geographie für das Einjährig-Freiwilligen-Examen

18 Physikalische Geographie. § 8. 
theilt sie aber auch ein in regelmäßige und un- 
regelmäßige. 
1) Die unregelmäßigen Winde sind besonders 
für das feste Land der kalten und gemäßigten Zonen 
charakteristisch. 
2) Am regelmäßigsten sind die Passatwinde 
oder die Luftströmungen von den Polen nach dem 
Aequator, welche innerhalb der tropischen Zone durch 
die Rotation der Erde allmählich eine östliche Rich- 
lnng annehmen, so daß auf der nördlichen Halb- 
fuget ein Uebergang über NO., auf der südlichen 
über SO. nach O. wahrzunehmen ist. Unter dem 
Aeqnator herrscht Windstille, hier ist die Region 
der Kalmen mit heftigen Gewitterstürmen. Der 
NO.-Passat erstreckt sich im Atlantischen Ocean von 
8 bis 300 nördl. Br., im Großen Ocean von 2 bis 250 
nördl. Br.; der SO.-Passat dort von 3 bis 28° südl. 
Br., und hier von 2 bis 21° südl. Br. Im Indischen 
Ocean weht der Passatwind von 10 bis 20° südl. Br. 
Durch mehrfache Berührung mit vielgestaltigem 
Festlande wird die Continuation der Passate gestört, 
es tritt daher in der Region des nördlichen In- 
dischen Oceans ein jahreszeitlicher Wechsel ein, und 
man nennt solche periodische Wechselwinde in Süd- 
ästen M o n su n e oder M o uss o n s. Dieselben wehen 
in Indien während des Winters als N o r d o st -, im 
Sommer als Südwest-Monsune. 
3) Zu den regelmäßigen Winden gehören auch 
die Land- und Seewinde der heißen Zone. 
Die Seewinde wehen am Tage vom Meere dem 
Lande zu, die Landwinde in der Nacht vom Lande 
zum Meere.
	        
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