Full text: Das Altertum (Teil 1)

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©neben über ben Rhein gekommen, hatte beni hilfesuchenden keltischen 
Stamme znm Siege verhelfen, war aber bann in bent schönen Lanbe 
geblieben mtb hatte für feine Lanbslente, bie in immer größeren Scharen 
ihm über ben Rhein nachfolgten, Ackerlanb verlangt. Zn gleicher Zeit 
verließen bie Helvetier, bie keltischen Bewohner ber jetzigen Schweiz, 
ihre unfruchtbare Gebirgsheimat unb schickten sich an, durch bie römische 
Provinz Narbo hinburch in Gallien einzubringen unb sich in ben frucht¬ 
baren Thälern bes mittleren Galliens nieb er zulassen. Cäsar erkannte 
sogleich bie brohenbe Gefahr. Er zog bie fünf Legionen, bie ihm zu¬ 
nächst zu Gebote stauben, etwa 20 000 Mann, zusammen, ließ bie 
Grenze bes transalpinischen Galliens, bie Gegenb am Genferfee, burch 
Wälle schützen unb suchte bann bie Helvetier auf, bie sich als ein 
mächtiger Völkerstamm, etwa 35 000 Mann stark, alles verwüstenb 
burch bie Alpenthäler ergossen. Er traf sie an ber Saone, bie sie 
eben überschritten. Schon hier kam es zum Kampfe, aber bie Haupt¬ 
schlacht würbe bei Bibracte, bent heutigen Antun geschlagen. Die 
Helvetier erlitten trotz ihrer Übermacht eine schwere Nieberlage, würben 
am Weiterschreiten verhiubert unb mußten in ihre Bergbörfer zurück¬ 
kehren, bie sie unkluger Weise vor ihrem Auszuge niedergebrannt hatten. 
In demselben Jahre noch nahm Cäsar ben Kamps mit Ariovist am 
Mittelrhein auf. Er erklärte sich für ben Schutzherrn ber Gallier, unb 
als solcher verbot er ihm, neue germanische Scharen über ben Rhein 
herüberzuziehen. Als Ariovist sich nicht bereitwillig zeigte, lub er 
ihn zu einer Unterredung ein unb bestimmte ben Ort ber Zusammen¬ 
kunft. Aber ber germanische Heerführer erwiberte, er habe Cäsar 
nichts zu sagen, wenn Cäsar mit ihm sprechen wolle, möchte er 
zu ihm kommen. Nun mußten die Waffen entscheiden; bei Vefontio, 
bent heutigen Befangen, kam es zur Schlacht. Sie war heiß unb 
blutig unb entfchieb sich nur dadurch zu gunsten der Römer, daß der 
junge Craffus, (ber Sohn bes Triuntvirn), rechtzeitig bie in ber 
Reserve aufgestellte Reiterei vorrücken ließ. Ariovist kehrte eiligst mit 
bent Reste bes geschlagenen Heeres über ben Rhein zurück. 
Nachbetn so int ersten Jahre bie Mitbewerber um ben Besitz 
Galliens abgeschlagen waren, ging Cäsar im nächsten Frühjahr an bie 
Eroberung bes Laubes. Er wanbte sich sogleich nach bent Norben, wo 
bie einzelnen Stämme ber Belger boch einen Bnnb zu gemeinsamem 
Wiberstanbe errichtet hatten. Cäsar begnügte sich damit, an der 
Aisne mit acht Legionen ein festes Lager aufzuschlagen, und er 
erreichte damit, was er wollte. Die Geduld der Verbündeten erschöpfte 
sich bald, sie schlossen einzeln Verträge mit dem römischen Feldherrn. 
Nur die Nervier an der Sambre gaben sich nicht so leicht besiegt.
	        
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