Der Erdkörper als Ganzes.
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B. Affgemeine KrdKunde.
1. Der Erdkörper als Ganzes.
Maße des Erdkörpers. § 5.
Äquatorialhalbmesser a — 6378, Polarhalbmesser b — 6356 km.
Abplattung an den Polen -a ~ b —
Umfang im Äquator = 40070 km, Umfang im Meridian — 40003 km.
Erdoberfläche = 510 Mill. qkm.
Körperinhalt der Erde — 1083 Milliarden cbkm.
Körperinhalt der Sonne = etwa 1,25 Million Erden.
1 geographische Meile — Äquatorgrad = 7,4 km.
1 Meridiangrad im Mittel = 111,12 km.
1 Seemeile = 1 Minute des Meridiangrades =■£$. 111,12 = 1,852 km.
Die Ursachen der Entstehung der Erde als eines Teiles unserer Sonnen- § 6.
Welt werden mit der Kant-Laplaceschen-Hypothese^ bislang bei weitem
am besten erklärt.
Danach gehörten alle jetzt bestehenden Glieder dieses Sonnensystems einst einer
einzigen sich drehenden, sphäroidförmigen, glühenden Dunstmafse, der Sonne,
an, deren Masse diejenige der Erde nach Loslösnng aller anderen Körper noch
jetzt um das 324000 sache übertrifft und deren Durchmesser 108mal größer ist. i
Aus der Aufbauschung am Äquator jenes Sphäroids lösten sich mit der Zeit durch
das Überwiegen der Fliehkraft Teile von ihm los, die Dunstringe bildeten, wie sie
ähnlich noch der Saturn zeigt. Diese verschiedenen Ringe zerrissen schließlich und
ballten sich zu selbständigen Dunstkngeln, den Planeten, und zu kleineren, von
diesen losgelösten Teilstücken, den Monden, zusammen. Alle diese Kinder der
Sonne, über 500 an der Zahl, behielten die um ihren Ursprungskörper sich drehende
Bewegung bei und zogen sich durch Ausstrahlung ihrer Eigenwärme in den auf
etwa — 140° C erkalteten Welteuraum zu mehr oder minder festen Körpern zu-
sanimen.
Für die Richtigkeit dieser Hypothese zeugt auch die Spektralanalyse?. Sie
lehrt, daß die meisten Stoffe, die unsere Erde bilden, auch auf der Sonne und
anderen Himmelskörpern gefunden werden.
Die Schwere eines Körpers oder der Widerstand, den er dem Ver- § 7.
suche, ihn zu heben, entgegensetzt, hängt ab von seiner eigenen Größe
und seiner Dichte oder seinem spezifischen Gewichte» und der
1 D. i. Voraussetzung, von der man ausgeht, um einen sonst nicht erzielbaren
Erklärungsgrund für irgendwelche Erscheinnngen zu finden. Immanuel Kant, der
große Königsberger Philosoph, lebte 4724—4804, Laplace, ein berühmter französischer
Mathematiker und Astronom, 4749-4827.
Diese, erfunden von Bnnsen und G. Kirchhofs, ist gewissermaßen die Chemie
der Himmelskörper. Sie berrMaüs der Erklärung^er dunkeln Linien des Spektrums
die nach ihrem Entdecker Fraunhofer (4814) Fraunhofersche Linien genannt
werden. Sie wechseln nach der Art der in jenen Körpern in dunstförmigem Zustande
vorhandenen Metalle und gestatten somit Schlüsse auf die chemische Beschaffenheit
jener Körper.
3 Das spezifische Gewicht eines Körpers wird dadurch bestimmt, daß man das
Gewicht irgend eines Raummaßes von ihm durch das Gewicht eines aleichen Volumens
reinen l destillierten) Wassers teilt.
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