Full text: Abriß der Weltwirtschaftskunde

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Die Welthandels-Artikel. III. Mineralische Rohstoffe, 
Von 1906 an ist anstelle des aus der Menge berechneten Gewichtes in der Statistik 
das wirkliche Gewicht eingeführt worden und hat eine Veränderung der Mengen in der 
Verbrauchsberechnung bewirkt; daher ergibt sich für die folgenden Jahre ein anscheinend 
geringerer Verbrauch, der sich indes mit den vorhergehenden Zahlen nicht vergleichen 
läßt. 
Der Verbrauch betrug 
1906/10 . . 14,0 / 1911 . . 15 I, 
ist also in allerletzter Zeit noch immer im Steigen begriffen. 
Ein- und Ausfuhr. Über den Wert der Ein- und Ausfuhr in den 
wichtigsten Ländern miterrichtet uns die folgende Zusammenstellung. Es betrug 
in Millionen Mark 1910 
in die Ausfuhr: in die Einfuhr: 
Verein. Staaten . . . 415 England . . . . 70 
Rußland 35 Deutschland ... 55 
Rumänien 15 Frankreich.... 45 
Von der amerikanischen Ausfuhr stammten für Jb 250 Mill. aus New 
Horker und für Jb 100 Mill. aus Philadelphiaschen Häfen, der Rest gelangte 
über Port Artur und Sabine, San Franziska und Baltimore zur Ausfuhr. Ihre 
Bedeutung tritt jedoch völlig hinter die der beiden erstgenannten Häfen zurück. 
Die deutsche Einfuhr betrug 1911 für 
Rohbenzin Jb 20 Mill. 
Leuchtöl (Petroleum) „ 50 „ 
Schmieröle „ 35 „ 
zusammen somit Jb 105 Mill., 
oder abzüglich der Ausfuhr an Schmieröl „ 5 „ 
Jb 100 Mill. 
Von diesem Werte lieferten 
die Verein. Staaten für lb 62 Mill. 
Asiatisch Rußland „ 15 „ 
Österreich-Ungarn „11 „ 
Rumänien „ 7 „ 
die genannten 4 Staaten zusammen demnach Jb 95 Mill., 
so daß nur ein geringer Rest für die Einfuhr aus Niederl.-Indien usw. bleibt. 
e) Handelstechnisches. Der Preis des Leuchtöls, das den eigentlichen 
Gegenstand des Welthandels bildet, wird in den Vereinigten Staaten für Barrels 
angegeben, in Deutschland dagegen für 50 kg oder 100 kg; die Umrechnung 
ist nicht gleichmäßig, wie bereits S. III bemerkt wurde, und schwankt zwischen 
110 und 143 kg für ein Barrel, je nach der Beschaffenheit des Öls. 
Barrels selbst (Fässer) kommen heute sast gar nicht mehr zur Verwendung. 
Trotzdem lautet die Notierung in den wichtigsten deutschen Einsuhrplätzen 
bzw. Handelsplätzen Stettin und Berlin „für 100 kg einschl. Faß, abzüglich 
20 °/0 Tara". In Berlin kostete Leuchtöl „water white" lwasserhell, beste 
Sorte) seit 1902 mit geringen Schwankungen Jb 25 für 100 kg. Stettin notiert 
die etwas geringere Sorte „Standard white", die etwa Jb 2 billiger ist. Andere 
wichtige Handelsplätze sind Hamburg, Königsberg und Danzig.
	        
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