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Die Länder der Erde.
schende, andere fortwährend in sich aufnehmende englische Nationalität
und die ansehnlichen altbritischen Reste''. Die 3 Landeskirchen: die
anglikanische oder „episcopale", die presbyterianische (vornehmlich
in Schottland), die katholische sin Jreland die herrschende) und die vielen
zum Theil eigentümlichen protestantischen Secten, ^Dissenters" 3. —
Die ausgezeichnete englische Literatur und die angebliche „gülische" 4. lln=
gemeine Productivitüt an Hochbegabungen (praktischen und theoretischen);
große culturgeschichtliche Leistungen in Technik aller Art ^ und in allen
Wissenschaften, weniger in den Künsten (außer der Poesie)6. Weltgeschicht¬
lich ebensowohl durch die, im Gefolge einer halb kirchlichen Revolution,
hier zuerst ausgebildete constitutionelle Monarchie, als durch die un-
vergleichliche Seeherrschaft und Handelsmacht mit den großartigen Co-
Ionisationen und Eroberungen rings um die Erde.
' 1786 erst 12 Mill.; Zunah in e seit 1861 in ganz Britannien fast 2'/i Mill.
(8 Vi Procent) nach Abzug der gegen 400000 betragenden Abnahme in Jreland; 1841
Jreland gegen 8, jetzt kaum 5"2, dagegen England erst gegen IG, jetzt 23 Mill.;
Auswanderung von 1815 bis 1870 aus ganz Britannien über 7 Mill. saus Ire-
land allein von 1835 bis 1855 über 3 Mill.). — Volksdichte im vereinigten König¬
reich gegen 5600, in England gegen 8300 und in dessen Nordwesten über 23000; in
Schottland über 2300, in Jreland über 3600.
2 Etwa 26 Mill. theils ursprüngliche Engländer, theils anglisirte Briten. Elc-
mente der englischen Nationalität: altbritisch, römisch, angelsächsisch, normannisch-
französisch; 4 Hauptmundarten: englisch im engeren Sinn, nordhumbrisch, schottisch,
irisch - englisch (im Norden und Osten der Insel). Etwa 5','2 Mill. jetzt noch britisch,
nämlich die Mehrzahl der irischen Bevölkerung, die „kymrischen" Waliser fauch die
„Manks" auf Man und die Cumbrier) und die Bergschotten (Caledonier oder Gälen).
3 Zur englischen (sehr reich; 6 Erzbisthümer: Eanterbury, ^ork, 4 irische; 44
Bisth.) 16 Mill.; zur schottischen (69 „Presbyterien" unter der Generalsynode zu
Edinburgh) 3 Mill., wovon 1 Mill. außer Schottland; zur katholischen (erst neuer-
lich emancipirt, §. 188; 4 Erz- und 23 Bisth, in Jreland nebst Erzbisth. London mit
4 Bisth.) 6 Mill. Dissenters c. 7 Mill., darunter die eigentümlich'britischen Me-
thodisten (Wesley), Quäcker und Jndependenten (die Ultras der Puritaner); außerdem:
Unitarier, Mennoniten, Herrnhuter und Lutheraner. — Juden c. 40000, besonders zu
London.
4 „Ossians" Gedichte vom Schotten Macpherson im vorigen Jahrh. Englische
Dichtkunst und Geschichtschreibung, an der Spitze Shakespeare; durch ihn und Walter
Scott (der historische Roman) die englische Geschichte in Poesie; ferner: Sterne (englische
Humoristen) uud Lord Byron; Macanlay und Buccle, die zwei großen neueren Historiker
neben älteren wie Robertson, Hume, Gibbon u. s. w.
5 Die weltumwälzenden Erfindungen: Dampfmaschine (Watt) und Spinnmühle
(Awrkright), Eisenbahn und Locomonv (Stephenson): ferner: das achromatische Fern-
rohr (Dollond), die eigentliche Photographie (Talbot), Eompensationspendel (Graham),
Harrisons „Seeuhren", Armstrongs Kanonen, Wedgewood (Fabrik Etruria, §. 184, 1),
Kuhpockenimpfung (Jenner) u. s. w.
6 Newton an der Spitze der mathematischen Naturwissenschaft; ferner die Astro-
nomcn Halley und Bradley, die Physiker Faraday, Joule und Brewster, die Chemiker
Pristley und Davy, der Physiolog Harvey, die Naturhistoriker Lyell und Darwin. In
der Philosophie Empiriker und Skeptiker wie Bacon von Verulam, Locke, Hume aus
älterer Zeit, aus neuerer Stuart Mill; die englischen „Deisten" im vorigen Jahrh.;
unter den Philologen Bentley, unter den Archäologen Drnmond und V^ung (Hiero-
glyphen); unter den Nationalökonomen Ad. Smith an der spitze. In Künsten hoch-
berühmt: Hogarth der Maler, Garrik der Schauspieler. Entdeckungsreisen bei keinem
Volk so zahlreich (§§. 98. 99. 113. 115).
7 Ferner die großen Heidenbekehrer (Gallus, Bonifatius) der Vorzeit und das Heu-
tige britische Missionswesen; die berühmten Scholastiker (Anselm von Eanterbury, Duns