Columbien. 305
4 Nach britischen, französischen (41 Q.M. §. 169), dänischen (6 Q.M.) undschwedi-
schen C/2 Q.M.) Kolonien theilen sich die „kleinen Antillen" ein. Die britischen weit am
zahlreichsten, die auch sämmtliche Bahama, Jamaica und Trinidad umfassen ("zusammen
690 Q.M.). Spanisch 2 von den „großen Antillen", „Generalcapitanat" Habana
(2327 Q.M.). Holl än disch (17 Q.M.) die westlichen unter dem Winde'.
5 Auf Habana folgt zunächst 1 Stadt derselben Insel, Santiago (-de-Cuba) mit
nahezu 100000 E., dann aber nur Städte von nicht mehr altz 30000 E.: Puerto
Principe auf Euba, S. Juan auf Portorico, Kingston auf Jamaika und Port
au Prince, Hauptst. der Republik Hayti; San Domingo, H. der anderen Republik,
weit unter 20000 E. — Auf Euba über 100 M. Eisenbahn, sonst nur noch ein Anfang
auf Jamaica.
^ Mannigfaltige Schicksale dieser Insel, ganz verschieden vom übrigen Westindien:
ihr westlicher Theil schon 1697 französisch Durch franz. Flibustier, 1791 Aufstand der
Neger, Abtretung des östlichen Theils von Spanien an Frankreich; 1803 Räumung der
ganzen Insel von Seiten der Franzosen und 1804 erstes Negerkaiserreich, 1806 Neger-
königreich nebst 1 Mulattenrepublik, 1820 Vereinigung zu 1 einzigen Republik, 1844
neue Losreißung Domingos; 1349 zweites Negerkaiferthum (Faustin Soulouque in Hayti),
1859 Republik Hayti, 1861 Anschluß Domingos an Spanien, von diesem 1865 wieder
aufgegeben.
§. 246. Guayana. — Dem Naturbegriff nach das nördliche von den
beiden isolirten Hochländern Südamerikas ^ mit den Quellen des Ori-
noco und Rio Negro (§. 110), nebst mehreren beträchtlichen Küstenflüssen:
Essequibo, Surinam u. s. w. Davon gehören aber beträchtliche Stücke einer-
seits zu Venezuela (§. 247), anderseits zu Brasilien, das ehemalige (resp.)
spanische und portugiesische Guayana; im gewöhnlichen Sinn bezeichnet Gua-
yana das, was davon noch europäisches Colonieland ist (c. 9160 Q.M.
V-t Mill.). Hievon britisch 4700 Q.M. in 3 Provinzen: Essequibo, De-
merara, Berbice, mit Georgetown; holländisch 2810 Q.M. oder Suri-
nam mit Paramaribo; französisch 1650 Q.M, oder Cayenne mit der
gleichnamigen Hauptst. auf 1 Insel. Plantagen wie in Westindien 2.
1 Ungefähr 17000 Q.M., auch Sierra Parime genannt; die höchsten Gipfel nörd-
lich vom oberen Orinoco durchaus unter 10000 F. (3250 Mtr.), Pic von Duida 7800,
Maravaca-Berge gegen 9000 F. (resp. 2530 und 2920 Mtr.).
2 Namentlich in Kaffee, Zucker, Kakao, Baumwolle und Indigo nebst Cayenne-
Pfeffer, und vornehmlich an den Küsten, wo Neger 9/io der Bevölkerung nebst indischen
Kuli's; im Inneren freie Indianer. Cayenne früher als Deportationsort berüchtigt.
§. 247. Columbien l. Das Nordandenland (§. 108) mit geräu¬
migen Flachländern und großen Stromsystemen: im W. der Magdalenen-
Strom, im Q. der noch größere Orinoco2. Im Q. besonders ausgezeich-
nete Tropenvegetation, im W. neben mannigfaltigerem Pflanzenwuchs auch
bedeutende Mineralschätze; dort die Ansiedlungen mehr auf der Küstenterrasse,
hier im inneren Tafelland; Erdbeben in beiden, Vulkane nur im Westen^.
— Zwei Staaten: im O. Venezuela (27300 Q.M., il/i Mill., Cara¬
cas), im W. Neugranada oder Columbien im engeren Sinn (!) (24200
Q.M., 2^/4 Mill., Bogota); dort als in einem vorzugsweisen Plantagen-
land viel Neger (2/3, Weiße 1/e, Rest civilisirte Indianer), hier außer den
Weißen civilisirte Indianer. Beide neuerdings Föderativrepubliken ge-
worden, jenes mit 21 Staaten oder „Provinzen" (allmählich zu dieser Zahl
von den ursprünglichen 9 des „Generalcapitanats", §. 106, angewachsen)4.
Dieses mit 9 Staaten, darunter Istmo ^ oder Panama mit der kleinen
Welteisenbahn über die Landenge, dem Panamagolf und der Halbinsel von
Reujchle, beschreibende Geographie. 4. Auflage. 20