§ 104. Die Mittel des Weltverkehrs.
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Weit steht dahinter der Verkehr mit der pacifischen Seite Nord-
Amerikas zurück: die durch Nord-Amerika hindurchführenden Eisenbahnen
dienen ihm nur für den Güterverkehr; der Personen- und Postverkehr
nimmt den Weg über die Landenge von Panama, deren Eisenbahn die
beiden Seewege durch den Atlantischen und den Ostpacifischen Ozean
miteinander verbindet. Bald wird es unaufschiebbares Bedürfnis sein,
einen Kanal für die Seeschiffe durch die sperrende Landenge hindurch-
zulegen.
Dagegen entwickelte sich seit dem 17. Jahrhundert der Verkehr
mit Indien und China immer ertragreicher. Seit 1600 begann die
„Ostindische Kompagnie" in Vorder-Jndien sich festzusetzen, bis der
englische Staat selbst 1784 das weite Gebiet in Besitz nahm. In Jndo-
nesien eroberten sich die Niederländer ein ganzes Kolonialreich. Mit
China bestand ein wenn auch sehr eingeengter Verkehr, und zu Japan
verschafften sich die Niederländer wenigstens, freilich unter demütigenden
Bedingungen, Zugang. Indes seit der Mitte des 19. Jahrhunderts
wurden die beiden ostasiatischen Reiche durch Handelsverträge dem
europäischen Verkehr erschlossen. So bildet das ganze weite Monsun-
gebiet Asiens das zweite große Gebiet des Weltverkehrs. Zwar der
Weg dorthin von Europa war weit, um ganz Afrika herum. Aber
1869 wurde die Durchstechung der Landenge von Suez vollendet. Der
Suez-Kanal kürzt den Weg von Europa nach dem Monsun-Asien
bis auf 45 Tage ab, die kanadische Pacisicbahn bis auf 36 Tage; aber
die sibirische Überlandbahn wird ihn auf 20 Tage herabsetzen. Das
gibt ihr die größte Bedeutung für diese zweite große Straße des Welt-
Verkehrs.
§ 104.
Die Mittel des Weltverkehrs.
A. Die Schiffe der Alten waren im Vergleich zu den modernen
klein; aber sie genügten für den Verkehr auf dem Mittelmeere, dem
ruhigsten aller Meere. Die Gestaltung der Küsten zudem verstattete,
fast stets mit dem Ufer in Sicht zu fahren; und wo die Fahrt vom
Ufer ablenkte, da genügten, um Kurs zu halten, die Gestirne. Außer
den Segeln hatten die Schiffe schon in der homerischen Zeit Ruder —
an jeder Seite eine Reihe —, die sie vom Winde unabhängig machten.
Die griechische Erfindung der Trieren, welche drei Reihen von Rudern
an jeder Seite hatten, diente nur Kriegszwecken; die Lastschiffe blieben
Einruderer, wie denn bis tief in das Mittelalter hinein die Ruder
noch neben den Segeln Verwendung gefunden haben.