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nämlich oberhalb unseres Hinabweges in die Ebene ist vom
Feinde vor uns besetzt worden, und wir können nicht
vorbeiziehen, wenn wir nicht die dort herunterwerfen. Doch
warum brachtest du nicht die Peltasten mit?“ Xenophon
erwiderte, es habe ihm nicht rätlich geschienen, die Nachhut
entblößt zu lassen, da sich schon die Feinde zeigten. „In
der Tat, ‘ sprach jener, ,,es ist Zeit, zu beratschlagen, wie
man die Feinde von der Anhöhe vertreibt." Da bemerkte
Xenophon, daß die Spitze des Berges gerade über ihrem
Keere war und daß von ihr ein Weg nach dem Hügel führte,
auf welchem die Feinde standen; er sagte daher: „Cheiri-
sophos, das beste für uns ist, so schnell als möglich den
Berggipfel zu ersteigen; denn haben wir diesen besetzt, so
werden sich die oberhalb des Weges stehenden Feinde nicht
länger halten können. Wohlan denn, wenn dir's recht ist,
so bleibe du beim Heere, ich aber will hinziehen; wünschest
du es jedoch, so ziehe du auf den Berg, und ich bleibe hier.“
— „Nun,“ sprach Cheirisophos, „ich überlasse es dir, welches
von beiden du wählen willst.“
So sagte denn Xenophon, daß er als der Jüngere hin¬
ziehen wolle und bat, ihm Truppen aus dem Vordertreffen
mitzugeben. Denn es war zu weit, sie von der Nachhut
herbeizuziehen. Cheirisophos gab ihm die Peltasten aus
dem Vordertreffen mit und nahm noch die in der Mitte des
Vierecks stehende Mannschaft dazu; auch befahl er der
auserlesenen Schar von dreihundert Mann, die er selbst an
der Spitze des Vierecks stehen hatte, ihm zu folgen. Hierauf
stiegen sie so schnell als möglich hinan. Als aber die auf der
Anhöhe stehenden Feinde ihren Marsch nach der Bergspitze
bemerkten, eilten auch sie sogleich mit ihnen um die Wette,
den Gipfel zu erklimmen. Da erhob sich nun ein großes
Geschrei sowohl des griechischen Heeres als der Leute des
Tissaphemes, die beiderseits die Ihrigen durch Zuruf er¬
munterten. Xenophon aber rief im Vorbeireiten vom Pferde