Full text: Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten

Europa. 103 
abwärts zum Sogne Fjord (bis zu 350 m). Weiter südwestlich folgt das 
Hardanger Fjeld, das mit kühnen Kuppen (2000 m hoch) und ausge- 
dehnten Schneefeldern den gleichnamigen Fjord umsäumt. Weiter südlich 
sinkt das Gebirge immer mehr herab, hat aber in der Nähe von Stavanger 
noch Gipfel von 1300 m. — Durch Schweden geht von O. nach W. eine 
niedrige Seenplatte mit dem Mälar-, Hjelmar-, Wenern- und 
Wettern-See. Im Süden diefer Seenregion befindet sich ein niedriges 
Berg- und Hügelland (im Taberg 340 m), an das sich wohl an- 
gebaute Küstenebenen (z. B. Schonen) schließen. Der nördliche Teil 
von Schweden ist seenreich an den westlichen Gebirgsabhängen und von 
vielen wasserreichen Flüssen bewässert, aber im ganzen wenig angebaut wegen 
seiner Kälte und seines rauhen Klimas. — Skandinavien ist sehr 
erzreich; es findet sich namentlich viel Eisen (am Taberg; bei Dan- 
nemora, im N. von Stockholm; hoch im N. am Gellivara Magnet- 
eisen; ferner am Chri stiania Fjord); außerdem Kupfer (bei Falun in 
Schweden und Roeraas in Norwegen); Silber (am Kongsberg, südlich 
von Drammen, und bei Sala, im N. des Mälar-Sees). — In keinem 
Lande der Erde reicht der Getreidebau so hoch nach Norden, wie auf Skau- 
dinavien. Noch unter dem 70° n. Br. wird Gerste gebaut. Dies rührt daher, 
daß die langen Sommertage im Norden die Pflanzen äußerst schnell ent- 
wickeln , und rasch zur Reife bringen. 
§ 43. 
Jas Koch- und Fiefland der britischen Insekn. 
Die Insel Großbritannien (England und Schottland) enthält auf 
der Westseite vorherrschend Hochland, auf der Ostseite Tiefland. Das Ge- 
birgsland erreicht nur eine Höhe von 1340 m; es ist auch nicht zusammen- 
hängend, sondern wird von dem Tiefland öfter so durchbrochen, daß dieses 
von der Ost- bis zur Westküste vordringt. Es zersällt in folgende Gruppen: 
1) Das schottische Hochland. Schottland ist fast ganz von Gebirgen aus- 
gefüllt und enthält nur eine hervorragende Senke, diejenige zwischen dem Förth- 
und Clyde-Buseu. Man kann es in folgende Abteilungen zerlegen: 
a. Das nordschottische Hochland, gegen SO. begrenzt durch eine Senke, 
welche zwischen dem Linnheloch und dem Morrah-Busen in einer Länge von 
13 Meilen läuft und größtenteils von Seen ausgefüllt ist, die der caledonische 
Kanal verbindet. Das Gebirge ist sehr zerklüftet, hat armen Boden und rauhes 
Klima; nur Hafer und Gerste wachsen, die schwache Bevölkerung lebt namentlich 
von Schafzucht und Fischfang. Der Ben Wywis ist 1040 m hoch. 
b. Das mittelschottische Hochland reicht südwärts bis zu der bereits er-- 
wähnten Senke zwischen Clyde- und Förth-Busen, in welcher der Förth- 
Clyde-Kaual die gleichnamigen Flüsse verbindet. Mehrere entwickelte Berg- 
ketten laufen durch diesen Teil Schottlands in der Richtung von NO. nach SW. 
und werden durch seeureiche Längsthäler von einander getrennt. Moore und 
Trümmerhalden bedecken das Gebirge, das^unter dem Namen der Grampians
	        
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