Europa.
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lich; empfängt rechts die Creuse (Rich-
tung gegen NW.) und links den Claiu
(woran Poitiers).
2) Die Garonne entsteht auf den Pyrenäen, fließt zuerst in Nordwest-
licher Richtung, macht dann einen Bogen gegen O. an Toulouse vorüber bis
Agen, fließt hierauf gegen NW. und zuletzt an Bordeaux vorüber gegen NNW.
An der Münduug heißt sie Gironde. Sie ist weithin schiffbar, von Bordeaux
an für Seeschiffe. Sie empfängt rechts die schiffbaren Nebenflüsse:
1. den Tarn, vom Lozere, Gesamtrichtung gegen WSW. (Albi und
Montanban);
2. den Lot, entspringt im W. des Lozere und fließt fast westlich (Cahors);
3. die Dordogue, vom Moni Dore, fließt erst gegen SW., dann gegen
W. (Libourne).
Der Garonne-Kanal begleitet den Strom abwärts von Toulouse, der
Kanal von Langnedoc verbindet ihn mit dem Golf du Lion (von Toulouse
über Careassonne am Aude entlang auf Cette).
3) Der Adour, ein Küstenfluß, entspringt in den Pyrenäen und fließt in
einem Bogen gegen N. dem biscayischen Golfe zu. Am linken Ufer unweit der
Mündung liegt die Festung Bayonne.
§ 50.
In den offenen atlantischen Ocean (vergl. Fig. 22) gehen:
1) Der Minho, ein Küstenfluß, entfließt dem galicischen Gebirgslande
mit südwestlicher Richtung.
2) Der Du6ro kommt vom iberischen Quellenlande, fließt anfangs südlich,
später vorwiegend westlich durch die Hochebene von Alt-Castilien an Zamora
vorüber und mündet bei Oporto in Portugal. Er ist jetzt in Spanien nicht
schiffbar. Hinein geht rechts die Pifnerga, vom cantabrifchen Gebirge,
mit,südlicher Richtung an Balladolid vorüber; links der Tormes von der
Sierra de Gredos, an Salamanca vorüber gegen NW. An der Pisuerga
entlang läuft der noch benutzte, aber unbedeutende castilische Kanal.
3) Der Tajo von der Sierra de Cuenca; Richtung erst gegen NW., dann
gegen SW. bis Aranguez, gegen W. an Toledo und Alcantara vorüber bis-
unterhalb Abrantes, zuletzt gegen SW. bis zur Mündung bei Lissabon. In
Spanien ist er nicht schiffbar. Seine Nebenflüsse sind unbedeutend, zu erwähnen
ist nur rechts die Jarama von der Sierra de Gnadarama, mündet in süd-
licher Richtung bei Aranguez; sie empfängt von rechts den Manzanares,
woran Madrid. (Der wenig gebrauchte Manzanares-Kanal stellt eine Ver-
bindung mit dem Tajo her.)
4) Der Guadinna entspringt an dem iberischen Quellenland; fließt erst
gegen W. bis Badajoz (wobei er zwei Bogen gegen N. macht), hierauf an der
Grenze zwischen Spanien und Portugal gegen SSW.; Mündung in den Busen
von Cadix. Er verschwindet einige Meilen von seiner Quelle, um nach fünf
Mellen mit großer Wasserfülle wieder hervorzubrechen. Er durchfließt meist öde
Gegenden; auch seine Nebenflüsse sind unbedeutend.
CaNian, Geographie. 6. Aufl. 9