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Bergbau stand, den Entschluß faßten, demselben (1384) durch
einen bedeutenden Stölln aufzuhelfen, welchen man nachher
den alten tiefen Fürstenstolln genannt hat, wodurch
eine ziemliche Anzahl von Gruben wieder in Aufnahme kam.
Es trieben auch die Herren von Waldenburg in ihrer
Herrschaft Wolkcnstein bereits Bergbau, in Bezug auf
welchen die Markgrafen in den Jahren 1377 und 1407
Verträge mit ihnen Massen, wodurch der Ehrenfrieders-
dorscr Bergbau in markgräfliche Gewalt kam. Desglei¬
chen trieben die Reußen in ihrer Herrschaft Wiesen bürg
zu Anfänge des 14. Jahrhunderts etwas Bergbau, der im
Jahre 1394 an Meißen kam. Das Maschinenwesen
beim Bergbau war von den einfachen Schöpskannen, Fla¬
schen- und Bulgenkünsten allmählig bis zu Pumpen und Pum-
prnkünstcn bei den Kunstgezeugcn gestiegen.
In der damals böhmischen Herrschaft Schwarzen¬
berg (um Schwarzenberg nnd Eiben stock), wie um
Gießhübel, an der Gottleube, und um Lauen stein und
Glashütte, an der Muglitz, wurde frühzeitig Eisen-
b erg bau und Zinn seifen getrieben.
Die Begründung der Eisenhämmer fällt in diesen
Zeitraum. Die alte gebirgsche Familie Siegel hatte schon
gegen das Jahr 1400 Eisenhämmer oder Rennfeuer am
Pöhl- und Schwarzwasser und in der Gegend von Mitwcide.
Der Muldenhammer bei Eibenstock gilt für einen der
ersten. Auch im Voigtlande wurden frühzeitig Hammer¬
werke angelegt. Hohöfen kamen aber erst 100 Jahre spä¬
ter dazu.
Frühe bestand im Meißnischen eine Steinmetzbrü¬
der sch a st, mit Hütten zu Pirna, Rochlitz und Zwickau,
welche der Straßburger Hütte einverleibt waren. Schon zu
Markgraf Heinrichs Zeiten gingen Steine von Pirna nach
Magdeburg. K. Carl IV. soll den Pirnaischen Steinmetzen
Frciheitsbriefe ertheilt haben.
Des Zw ick au er Stein kohlenbau's wird bereits
im Jahre 1348 gedacht.
Der Gewerbsleiß nahm in den Städten überhand.
Dresden lieferte schon im 13. Jahrhunderte selbstgefertigtes
Tuch nach Böhmen. Nicht minder fertigte man in Zwi¬
ckau, Glauchau, Mittwcida, Roßwein, Döbeln