Asien. 327
§ 84.
Mens Wötker und Staaten.
Asiens Volkszahl ist auf 830 Mill. Menschen anzugeben; es enthält
also mehr als die Hälfte der Erdenbewohner. Es ist verhältnismäßig nicht
so stark bevölkert als Europa, aber bevölkerter als die anderen Erdteile. Die
asiatischen Völker gehören vorzugsweise 3 Raffen an; es sind dies folgende:
1) Die Kaukasier, welche über Kleinasien, die Länder des Kaukasus,
Armenien, Syrien, Persien und Vorderindien bis zum Ganges und
Brahmaputra verbreitet sind. Die kaukasische Rasse zerfällt in mehrere
Stämme, nämlich: a) den indo-enropäifchen, dessen Heimat
am oberen und mittleren Amn und Syr zu suchen und der über
Süd- und Westasien, sowie über Europa verbreitet ist; einzelne
Abteilungen dieses Stammes sind die Inder (Hindus), diePerfer,
Armenier; b) den kaukasischen Stamm, welchem die Kaukasier
(Georgier, Tscherkessen ?e.) angehören; c) den semitischen Stamm,
zu dem namentlich die Hebräer und Araber gehören.
2) Die Mongolen. Sie erstrecken sich über den mittleren Teil, den
ganzen Norden, Osten und Südosten des Erdteils; sie bilden folgende
Gruppen: a) die Chinesen, denen die hinterindischen Völker und
die Tibetaner verwandt sind; d) die tatarisch-sinischen Völker,
denen die Japaner, Koreaner, Mongolen, Tuugusen, die
türkischen Stämme (Jakuten, Kirgisen, Usbeken, Turkmenen,
Osmanen), der sinische Stamm (Ostjäken, Samojeden) und die
oft sibirischen Völker (Kamtschadalen, Tschuktschen) angehören.
3) Die Malayen. Sie bewohnen Malakka, die Suuda-Juseln, die
Molukken und Philippinen. Zu ihnen gehören die Atschinesen,
Javanesen ic.
Asien, die Heimat des ganzen Menschengeschlechts, ist zugleich auch die
Wiege der 3 monotheistischen Hauptreligionen, aber gerade hier hat das
Heidentum seinen Hanptsih behalten. Dasselbe tritt in folgenden Hauptformen
auf: im Brahmaismus, Buddhismus und Schamanentnm lveral.
hierzu § 28).
a) Der Brahmaismus ist das Heidentum der vorderindischen Völker
und soll von Mann gestiftet fein, dessen Lehren in heiligen Religionsbüchern,
Bedas genannt, enthalten sind (vergl. S. 30).
d) Der Buddhismus, aus dem Brahmauentnm hervorgegangen; die
Religion der meisten Mongolen (vergl. S. 31).
S 31) ^ den nordafiatifchen Mongolen (vergL
Neben diefen Religionen sind auch noch andere in Asien vorhanden, jedoch
nicht in folcher Ausdehnung, wie die drei zuerst genannten. So hat sich in
China, Japan und Anam teilweise die Lehre des Confneius erhalten. Derselbe
lehrte im 6. Jahrhundert v. Chr., daß eine ewige schaffende Kraft und ein ewiger
Urstoff die Grundlage aller Dinge seien. Der Gottesdienst bewegt sich in
rein äußerlichen Formen; als Tugenden erscheinen Mäßigkeit, Gehorsam,
Bescheidenheit und Höflichkeit; Mangel an persönlichem Ehrgefühle ist bei