Full text: Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten

374 Afrika. 
11 000 Einw.; in Natal liegt der Hafenort Port Natal, der mit dem weiter 
landwärts gelegenen Pieter-Maritzbnrg Eisenbahnverbindung hat. Die Missions- 
stationen der Brüdergemeinde haben unter dem letzten Kriege schwer gelitten 
(Gnadenthal ic.). 
7) Die englischen Inseln. 
a. Im SO. Mauritius (östlich von Madagaskar), die Sechellen, Ami- 
ranten und einige andere kleine Inseln. Mauritius (35 lUMeil. und 340 000 
Einw.) ist sehr fruchtbar und hat sich durch den Anbau von Zuckerrohr sehr ge- 
hoben (jährlich 2 i/3 Mill. Ctnr. Zucker). 
b. Im SW. die Inseln Ascension, St. Helena und die Erfrischnngs- 
inseln (37° s. Br., 7° 5. L.), welche für die englischen Schiffe als Anhalts- 
punkte von Wichtigkeit sind. Ans allen sind Magazine, um die vom Sturm und 
den Wellen beschädigten Schiffe, Segel ;c. auszubessern. St. Helena (2L/5 DM., 
6000 Einw.) ist ein steiler Fels im Meere. (Napoleons I. unfreiwilliger 
Aufenthalt 1815—21.) 
8) Die portugiesischen Inseln. 
a. Die Insel Madeira (15 DMeil., 120 000 Einw.) ist vulkanischen Ur¬ 
sprungs ; sie war bei der Entdeckung unbewohnt und ganz mit Eedern bewachsen. 
Nach Verbrennung des Waldes wurde ergiebiger Weinbau betrieben. Nachdem 
derselbe durch die Traubenkrankheit fast ganz ruiniert worden ist, baut man dort 
Zuckerrohr und Südfrüchte aller Art. Das milde Klima hat die Insel zur 
Krankenstation für Europäer und Nordamerikaner gemacht. Hauptstadt Funchal, 
18 000 Einw. 
b. Die Inseln des grünen Vorgebirgs (die Kap Verdischen Inseln), 
78 □MeiL mit 90 000 Einw., sind weniger fruchtbar als Madeira, heiß und 
ungesund. Hungersnot gehört nicht zu deu Seltenheiten (1833 besonders furcht- 
bar). Die größte Insel ist SanJago, die für den Handel wegen ihres Hafens 
(Porto Grande) wichtigste San Vincente. 
c. Die Guinea-Inseln, St. Thome und Isla do Principe sind steile, 
hohe Gebirgshausen, welche gut bewässerten und fruchtbaren Boden, aber auch 
ein ungesundes Klima haben. 
9) Die französischen Besitzungen. 
Außer dem schon erwähnten Gebiete in Senegambien gehört den Fran- 
zosen: 
a. Algerien (5800 [DMeil. und 23/4 Mill. Einw.). Das Land ist seit 
1830 Eigentum Frankreichs. Wegen der lästigen Seeräuberei und der dem fran- 
zösischen Konsul widerfahrenen Beleidigung griffen die Franzosen in dem er- 
wähnten Jahre Algerien an, eroberten es und wnßten es gegenüber mehrfachen 
Aufständen der Araber (Abd el Kader) zu behaupten. Die Organisation des 
Landes und Beruhigung der einheimischen Bevölkerung nimmt fortgesetzt zu. 
Freilich ist eine große Truppenmacht zu unterhalten (80 000 Mann) und die 
Einnahmen des Landes decken nur 30 pEt. der Verwaltungskosten, doch hat der 
Handel Frankreichs durch diese Erwerbung bedeutend gewonnen. — Der Import 
überwiegt den Export sehr bedeutend; jener beträgt c. 170 Mill. Mark, dieser 
nur 107 Mill. Mark. Exportiert werden Baumwolle, Zucker, Getreide, junge 
Gemüse, Südfrüchte und neuerdings besonders auch das zur Papierfabrikation
	        
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