Vorrede. '
dennoch aber ist nirgends etwas stehen geblieben, was der Verbesserung oder
der Erweiterung bedurste. Selbstverständlich sind die politischen Verhältnisse
Deutschlands und Italiens so dargestellt worden, wie sie sich nach dem Kriege
des vorigen Sommers gestaltet haben. Ich dars hossen, daß das Buch durch
alle diese Verbesserungen an Brauchbarkeit gewonnen hat, und empfehle es
daher der freundlichen Beachtung, namentlich der höheren Schulen. Auch
dürfte dasselbe sich denen als nützlich erweisen, die sich selbst in der Geo-
graphie unterrichten und von Zeit zu Zeit darin examinieren möchten.
Die den Hauptabschnitten angehängten Wiederholungsfragen sind nämlich
ganz geeignet, den prüfenden Lehrer zu ersetzen.
Bremen, den 8. Februar 1867.
A. L « b e n.
Vorrede zur sechsten Auflage.
Es hat mir im Laufe der Zeit nicht an mannigfachen Anregungen zur
Herausgabe eines geographischen Lehrbuches gefehlt. Nachdem ich seit meiner
ersten Lehrthätigkeit fortgesetzt aus den verschiedensten Klassenstufen höherer
Schulen und besonders auch jahrelang an der von mir seit ihrer Begrün-
dnng geleiteten Realschule von den unteren Klassen aufwärts den geographi-
fchen Unterricht erteilt, meine gewonnenen Erfahrungen aber in einem be-
sonderen Schriftchen *) niedergelegt hatte, gleichzeitig auch mit der Herstellung
kartographischer Hilfsmittel, namentlich eines „Atlas für die mittleren und
oberen Stufen höherer Schulen" beschäftigt gewesen war **), konnte es nicht
fehlen, daß die Aufforderung, ein geographisches Lehrbuch zu verfassen, welche
mehrmals von Verlagshandlungen an mich erging, bei mir große Geneigt-
heit fand. Indes ließen mich andere Arbeiten nicht dazu gelangen, jenen
Anregungen zu entsprechen, ja eine begonnene Arbeit wurde wieder fortgelegt,
und da auch gleichzeitig mehrere neue Werke erschienen, welche, wiewohl sie
meinen Anschauungen keineswegs völlig entsprachen, doch die betreffende Literatur
in schätzenswerter Weise bereicherten, so würde alles unterblieben sein, wenn nicht
*) „Der geographische Unterricht, besonders auf höheren Schulen".
11. Heft der pädagogischen Studien, herausgegeben von Dr. Wilhelm Rein (Eisenach,
Verlag von I. Bacmeister, Hofbuchhändler).
**) Derselbe ist in dem Institute von C. Flemming in Glogan soeben vollendet
worden.