48 Physische Erdkunde.
Das Luftteilchen wird daher der Resultierenden folgen und aus dem Nordwind
in 1 ein Nordost-, aus dem Südwind in II ein Südwestwind entstehen. Die
gleiche Ablenkung erfahren die übrigen ursprünglich direkt nach dem barometrischen
Minimum hm oder vom barometrischen Maximum weg fließenden Luftbewegungen
infolge seitlichen Druckes und seitlicher Abweichung. So ergibt sich unter dem
Antriebe einer zentripetal und einer tangential wirkenden Kraft eine zyklonale
Bewegung der Winde, für die Vuys-Ballot (beißballo, 1860) das folgende
Gesetz '(das 6arische Windgefetz) ausgestellt hat:
In den unteren atmosphärischen Schichten strömt die Luft
aus der Gegend eines barometrischen Maximums nach
derjenigen des nächstbenachbarten barometrischen Mini-
mnms hin ab; zugleich wird durch die Achsendrehung der
Erde die von Hause aus geradlinige Bewegung in eine
zyklonale verwandelt, deren Drehsinn auf der Nordhalb-
kngel ein rechtsseitiger, auf der Südhalbkugel ein
linksseitiger ist.
Eine Zyklone bildet infolge der Wärme des Tiefdruckgebietes einen aufsteigen-
den Luftstrom, der in der Höhe nach den Seiten abfließt, während in der Tiefe
Zyklone Antizyklone (nach Ulf)-
kältere und darum fchwerere Luft zuströmt (Bewegung entgegengesetzt dem Uhr-
zeiger). Die aufsteigende Luft wird durch Abkühlung feucht und regnerisch.