Full text: Länderkunde von Europa, Wiederholungskurs, Die wichtigsten Handels- und Verkehrswege der Jetztzeit, Elementare mathematische Geographie (Teil 5)

Zeitrechnung. 85 
aj Am 21. März treffen die Sonnenstrahlen senkrecht den Äquator; die 
Sichtgrenze geht bei dieser Stellung durch die beiden Pole und halbiert alle 
Parallelkreise; Tag und Nacht sind somit auf der ganzen Erde gleich. — Die 
Sonne trifft mit ihren Strahlen senkrecht allein den Äquator; für diesen entsteht 
deshalb die größte Wärme, der Sommer. Für alle zwischen dem Äquator und 
den Polen gelegenen Orte geschieht die Beleuchtung so, daß alle schief, aber Orte 
gleicher Breite unter gleichen Winkeln von den Sonnenstrahlen getroffen werden. 
Die nördliche Halbkugel hat Frühling, die südliche Herbst. Die gleiche Er- 
scheinung zeigt die Erde am 23. September; nur fängt dann auf der nördlichen 
Halbkugel der Herbst, auf der südlichen der Frühling an. 
b) Am 21. Juni treffen die Sonnenstrahlen senkrecht den nördlichen Wende- 
kreis. Der nördliche Polarkreis liegt jetzt ganz in der Licht-, der südliche ganz 
in der Schattenseite. Die Breitenkreise werden nicht mehr alle halbiert, sondern 
nur, wie beständig, der Äquator. Auf der nördlichen Halbkugel liegt nun 
das größere Stück der Parallelkreise innerhalb der Lichtgrenze, auf der süd- 
lichen das kleinere: hier ist deshalb der kürzeste, dort der längste Tag. Für 
den Nordpol ist die Mitte des sechsmonatigen Tages, für den Südpol die Mitte 
der sechsmonatigen Nacht gekommen. Am Äquator ist Tag und Nacht gleich. — 
Die Sonnenstrahlen fallen jetzt senkrecht aus den nördlichen Wendekreis; die nörd- 
liche Halbkugel hat nun Sommer, die südliche Winter. Von allem diesem geschieht 
das Entgegengesetzte zur Zeit des 21. Dezember. Der südliche Polarkreis fällt 
jetzt ganz in die Licht-, der nördliche Polarkreis ganz in die Schattenseite; auf der 
südlichen Halbkugel liegt oon den Parallelkreisen das größere Stück, auf der nörd- 
lichen das kleinere Stück innerhalb der Lichtgrenze; hier ist also der kürzeste, 
dort der längste Tag. Am Südpol beginnt die zweite Hälfte des sechsmonatigen 
Tages, wie gleichzeitig am Nordpol die zweite Hälfte der sechsmonatigen Winter- 
nacht. Am Äqnator ist wie immer Tag und Nacht gleich. 
Mit Rücksicht auf die Wärme Verhältnisse der Erde unterscheidet man 
fünf Zonen: 1. die heiße oder tropische Zone zwischen den beiden Wende- 
kreisen; 2. und 3. die gemüßigten Zonen, und zwar die nördliche und die 
südliche zwischen den entsprechenden Wende- und Polarkreisen, und 4. und 5. die 
kalten Zonen innerhalb der Polarkreise. 
Zeitrechnung. ' 
Unserem Kalender liegt das tropische Jahr zu Grunde, d. h. die Zeit des 
Sonnenlaufs von Frühlingspunkt zu Frühlingspunkt = 365,242 Tage. 
Äm bürgerlichen Leben rechnet man 365 Tage auf ein Jahr. Hierdurch 
verlieren wir jedes Jahr ungefähr % Tag, also in vier Jahren ungefähr einen 
Tag. Deshalb wird jedes vierte Jahr ein Tag eingeschaltet, so daß dieses 
366 Tage hat. Da dies aber etwas zu viel gibt, so läßt man wieder in 
400 Jahren drei Schalttage ausfallen. Man wählt hierzu diejenigen Jahre, 
welche auf zwei Nullen endigen, ohne diese aber nicht durch 4 teilbar sind. So 
ist z. B. in den Jahren 1700, 1800 und 1900 der Schalttag ausgefallen, wird 
jedoch im Jahre 2000 wieder gerechnet werden.
	        
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