46 III- Die einzelnen Zweite und die Bahnen des Weltverkehrs im besonderen.
Plata. Besonders der Amazonenstrom, dessen mit Urwald bedeckte Ufer
der Wissenschaft erst m neuer Zeit näher bekannt geworden sind, gestattet
den Dampfschiffen das Vordringen bis auf eine Strecke von 500 km
stromaufwärts.
Asien hat die meisten für Dampfer fahrbaren Ströme; doch ist die
Mehrzahl derselben vom Dampferverkehr noch nicht berührt. Den Indus
(bis Mnkut), den Ganges (bis Allahabad), den Brahmaputra (bis De-
brugur) und die Jrawadi (bis Bhamo) aufwärts geheu britische Dampf¬
schiffe. Die Franzosen haben das Delta des Mekhoug mit Dampfern
belebt, und auch den Jang-tse-Kiang (bis Hankau) und den Hoangho
hinauf bis in das Innere des himmlischen Reiches steuern bereits Dampfer.
Der Unterlauf des Amur (bis Striteusk) bildet ein Revier für russische
Dampfer. Die großen, nach Norden strömenden asiatischen Flüsse, Ob,
Jenissei, Lena, und deren gewaltige Nebenflüsse, namentlich der Jrtisch,
mit ihren dem Weltverkehr abgekehrten Mündungen werden selten von
Dampfern befahren. Eine Ausnahme macht der Ob, auf welchem Flufse
schon über 60 Dampfer verkehren. Dasselbe gilt von dem Syr Darja,
der auch schon bis Jnlek Dnmpferverkehr answeist, und dem Amu Darja.
Dem Dampferverkehr auf dem Schat-el-Arab und den Zwillingsströmen
Euphrat und Tigris (bis Bagdad mit Dampfern befahren) bereitet der
ausgebildete Karawanenverkehr Vorderasiens große Konkurrenz uud läßt
ihn nicht zur Blüte kommen.
Die meisten großen Flüsse Afrikas weisen im Ober- und Unterlaufe
zahlreiche Katarakte auf, welche der Schiffahrt überhaupt große Hindernisse
bereiten. Dennoch gelang es, den Nil hinauf bis zu den Äquatorialseen
Dampfschiffe zu bringen, welche wenigstens bis Chartnm mit einer gewissen
Regelmäßigkeit verkehrten, nachdem aber der Sudan für Ägypten verloren
ging, nur bis Assuan gelangen. Den Zambesi hinauf fahren portu¬
giesische Dampfer bis Senna. Der gewaltige Kongo ist oberhalb der nahe
der Mündung befindlichen Stromschnellen im ganzen Mittelläufe bis zu
den Stauley-Fälleu für Dampfer fahrbar und trägt eine ganze Flottille
von Dampfern, die auch in die großen Zuflüsse beträchtlich weit einfahren.
Auf dem Nigir und Beuue verkehren Dampfschiffe eine große Strecke
hinauf, desgleichen am Gambia, Senegal, im Delta des Ogowe, au
der Mündung des Gabun und am Unterlaufe des Rio Grande,
Coanza, Cunene und Limpopo. Der Oranje ist wegen seiner geringen
Tiefe für Dampfer unfahrbar.
In den europäischen Ländern, ferner zum größten Teile auch in Nord¬
amerika ist die Flußschiffahrt, die ehedem eine so große Rolle gespielt, Städte