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sein Quartier genommen hatte. Somit war jetzt ganz Böhmen,
mit Ausnahme der Festungen Königgrätz, Josephstadt und
Theresienstadt, in der Gewalt der Preußen.
Sobald Benedek hörte, daß zwei preußische Armeen direct
auf Wien zu marschirten, beschloß er zum Schutz desselben
einen Theil seiner Truppen dorthin zu senden. Bei
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stieß eine Abtheilung der zweiten Armee auf sie, und es kam
zu einem hartnäckigen, blutigen Gefecht, in welchem die Oester¬
reicher 18 Geschütze und 4— 5000 Gefangene verloren.
Preußischerseits betrug der Verlust 100 Todte und Verwundete.
Der geschlagene Feind konnte nun seinen beabsichtigten Marsch
nicht fortsetzen und mußte sich größtentheils wieder auf Olmütz
zurückziehen. Gleichzeitig wurde ihm durch die Besetzung Pre-
raus der Eisenbahnweg von Olmütz nach Wien vollständig
verlegt. Deshalb beschloß Benedek, sich jetzt weiter östlich
nach Preßburg hin zu wenden; allein auch dieser Weg wurde
ihm durch die erste Armee abgeschnitten, so daß ihm nur noch
der Weg über die kleinen Karpathen nach Ungarn übrig blieb.
Am 10. Juli rückte die Elb-Armee, Abtheilungen des Feindes
vor sich her treibend, in Jglau ein, darauf in Znaim,
und am 20. Juli stand sie bereits so nahe vor Wien, daß sie
die Thürme desselben sehen konnte. Dagegen die erste Armee
überschritt am 10. Juli die mährische Grenze, bestand wieder¬
holt glückliche Gefechte und zog am 12. mit fliegenden Fahnen
und klingendem Spiel in Brünn, die Hauptstadt Mährens,
mit 50,000 Mann ein. Am 16. Juli besetzte Prinz Friedrich
Karl Lnndenburg, einen wichtigen Punkt der nach Wien
führenden Brünner und Olmützer Eisenbahn, und marschirte
mit einem Theil seines Heeres nach Preßburg.
In Wien herrschte über das schnelle Vordringen der Preußen
die größte Bestürzung. Aus dem Ministerium wurden die
Acten nach Pest und die Schätze der Bank nach der Festung