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Australien.
und zwar vorzugsweise an der Pazifischen Küste (120000). Außerdem gibt es noch
zahlreiche Mischlinge von Weißen und Indianern, Mestizeu (15 Mill.).
Religion. Heidnisch sind nnr noch manche Jndianerstämme; sonst herrscht das
Christentum, doch mit dem Unterschiede, daß in N.-Amerika der Protestantismus, in
Ä.- und Mittelamerika der Katholizismus überwiegt.
Knltur. Die Ureiuwohuer find, abgesehen von den seßhaften Jndianerstämmen,
meist rohe Jägerstämme.
Unter den Nahrnngszweigen der Kulturvölker steht in erster
Linie der Ackerbau. Aber auch der Viehzucht wird große
Sorgfalt gewidmet, besonders in der Union, in Brasilien nn'd
Argentinien. Mit dem glänzendsten Erfolge wird ferner
Bergbau getrieben und in den östlichen Staaten der Union
blüht in großartigster Weise die Industrie.
Welches sind die wichtigsten Bergbaureviere? Gib die wichtigsteu Erzeuguisse
des Ackerbaues au und die Länder, in deueu sie vorkommen? Wo ist die Viehzucht
besonders im Schwuug? Welche Industriezweige blühen in Amerika? Gründe hierfür!
Außerordentlich reich ist Amerika an Verkehrsmitteln. Die wichtigsten Eisen-
bahnen N.-Amerikas siehe S. 144, 150, 156. Der Handel Amerikas ist so bedeutend,
daß er mir vom europäischen übertroffen wird.
Staatliche Verhältnisse. In den selbständigen Staaten Amerikas findet sich
überall die republikanische Staatsforin. — Die Europäer haben Besitzungen in
N.- und in S.-Amerika lim ganzen über 10 Mül. qkm uud 8 Mill. Einw.i,
VIII. Australien.
9 Mill. qkm, 6^2 Mill. Einw.
Australien umfaßt 1. den Austral-Kontinent, 2. die Australische Inselwelt.
Der Austral-Kontinent.
Größe und Lage. Australien hat nicht nur den geringsten Flächen-
räum (73/5 Mill. qkm), sondern ist auch von allen Erdteilen am weitesten ent-
sernt; es liegt in der Nähe des Mittelpunktes der Wasserhalbkugel, umgeben vom
Indischen und Stillen Ozean. Hieraus begreift sich auch seine späte Entdeckung
im 17. Jahrhundert. Am engsten berührt sich Australien mit Asien, ja es liegen
ihm sogar die reichsten Landschaften dieses Erdteils (China, Indien) am nächsten.
Diese Gunst der Lage kommt aber nur unkultivierbaren Gebieten zugute. Die
Kulturgebiete Australiens sind weit davon entfernt. Unter allen Erdteilen besitzt
Australien die ungünstigste geographische Lage.
Küstengliederung. Nur im N. und S. bemerken wir je eine Bucht und
eine Meeresstraße: im N. den Carpentariagolf und die Torresstraße (letztere
benannt nach dem spanischen Seefahrer Torres), im S. die große Australbucht
und die Baßstraße (diese benannt nach dem britischen Seefahrer Baß). —
Ebenso arm ist der Erdteil an Landgliedern. Nur eine einzige größere Halbinsel