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Ebene V4 Stunde von der Stadt Horn im Fürstentum Lippe-Detmold 
die Extersteine, fünf große, senkrecht 33 m und darüber aufsteigende 
Sandsteinfelsen. 
Der nördlichste, als der breiteste und höchste ist unten zu einer 
geräumigen Einsiedelei ausgehöhlt, an deren änßerer Wand die Ab- 
nähme Christi vom Kreuze ausgehauen dargestellt ist, seitwärts sieht 
man in einer besondern Felsenbank das heilige Grab. Der zweite 
Felsen ist auf dem Gipfel zu einer viereckigen Kapelle mit Altar 
und Thür ausgehauen, zu der man auf einer von dein dritten 
ersteigbaren Felsen hinüberführenden Brücke gelangt. Der vierte 
trägt auf der Höhe ein losgerissenes, mächtiges Felsenstück, das jeden 
Augenblick herunter zu stürzen droht, obgleich es schon Jahrhunderte 
diese Lage behauptet. Diese beiden letzten bilden die kolossalen Thor- 
Pfeiler, zwischen denen hindurch die Straße nach Horn führt. Auf 
dem entgegengesetzten Ende des Gebirgsteils, unmittelbar bei Viele- 
feld, liegt der Spareuberg (300 in) mit den Ruinen der alten Burg, 
die in neuerer Zeit zu eiuem Gefängnisse eingerichtet sind. Von 
seiner Warte hat man eine reizende Aussicht auf das Gebirge und 
ans die sehr bevölkerte und fruchtbare Umgegend. 
Westlich von Bielefeld behält das Gebirge seine nordwestliche 
Richtung bei, bildet bis nach Rheine eine durch Verschiedeue Thäler 
unterbrochene Mauer gegen die münstersche Ebene nnd wird Vorzugs- 
weise der Osuing genannt. Bis an das Thal von Borgholzhausen, 
vor dem der Ravensberg mit seiner alten Ruine und seinem tiefen 
Brunnen liegt, bildet das Gebirge nur einen Höhenzug, der sich 
aber nordwestlich von diesem Thale in verschiedene Höhenzüge verzweigt. 
Zwischen Wellingholzhausen und Dissen tritt das Gebirge in 
das Fürstentum Osnabrück und erreicht hier in dem Hankenüll eine 
Höhe von 346 m. Darnach verzweigt sich das Hauptgebirge in drei 
Parallelketten, als deren südliche der Schloß- nnd Klosterberg bei 
Iburg (140 m), als mittlere der Dörenberg (344 m) und als nörd¬ 
liche die Berge von Holte und Borgloh, der Harderberg und der 
Hüggel anzusehen sind. In dieser Berggegend liegen: die Rothen- 
selder Saline mit ihrer Badeanstalt, die Kohlenbergwerke zu Borgloh 
nnd Ösede, die Georgs-Marieuhütte, die Saudsteinbrüche bei Ösede, 
die Kalköfen bei Iburg und Laar, sowie viele Ziegeleien und andere 
Gewerbsanlagen. Der Hanptgebirgsftock setzt sich von den Jbnrger 
Bergen über Lengerich und Tecklenburg bis nach Bevergern fort, wo 
dieser sich allmählich senkende Gebirgszug mit dein Hnx- oder Hnkns- 
berg (150 m), der scharf in die Ebene vorspringt, gänzlich endigt. 
Im Norden von Tecklenburg erhebt sich als Parallelkette das Ibben- 
bürener Kohlengebirge (Schaaf-, Glücks- und Dicke-Berg) zu einer 
Höhe von 270 m und kann vielleicht als eine Fortsetzung der nörd- 
lichen Kette (des Hüggels) augeseheu werden. Wie dieser wegen 
seines reichhaltigen Eisensteines, so ist jenes wegen seines Kohlen- 
reichtnms merkwürdig. Die Kreidemergelhügel bei Rheine, die sich
	        
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