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geworden war. Jetzt am Aberrd kam sie ganz leise nach Hause ge¬ 
schlichen. Über den Arm hatte sie ihren Arbeitsbeutel gehängt, und 
in der Hand trug sie einen roten Regenschirm mit messingener Krücke. 
Als sie. in ihrem Hause den Jubel hörte, trat sie noch leiser auf; 
so kam es, daß die Leutchen drinnen sie nicht eher gewahr wurden, 
als bis sie mitten unter ihnen stand. 
Das war eine unerwartete Störung! Der Käfer fiel vor Schreck 
auf den Rücken, und es dauerte fünf Minuten, ehe er wieder auf 
die Beine kommen konnte. Das Leuchtkäferchen dachte zu spät daran, 
daß es sein Laternchen hätte auslöschen sollen, um in der Dunkel¬ 
heit zu entwischen. Die Grille ließ mitten im Takte ihr Violinchen 
fallen, die Ameise sank aus einer Ohnmacht in die andere, und 
selbst die Schnecke, die sonst nicht leicht aus der Fassung zu bringen 
ist, bekam Herzklopfen. Sie wußte sich aber schnell zu helfen; sie 
kroch in ihr Häuschen, riegelte die Tür hinter sich ab und sprach 
zu sich: „Was da will, kann kommen! Ich bin für niemand zu 
sprechen." — Nun hättet ihr aber hören sollen, wie die Kröte die 
armen Leute heruntermachte! „Sieh einmal an!" rief sie zornig 
und schwang ihren Regenschirm, „da hat sich ja ein schönes Lumpen¬ 
gesindel zusammengefunden! Ist das hier eine Herberge für Land¬ 
streicher und Dorfmusikanten? Ich fagT es ja: Nicht aus dem Hause 
kann man gehen, gleich ist der Unfug los! Augenblicklich packt jetzt 
eure Siebensachen ein, und dann fort mit euch, oder ich will euch 
schon Beine machen!" — Was war zu tun? Die armen Leute 
wagten gar nicht, sich erst aufs Bitten zu legen, sondern nahmen 
still ihre Sachen auf, riefen der Schnecke durchs Schlüsselloch zu, 
daß sie mitkommen solle, und als auch diese sich fertig gemacht 
hatte, zogen sie alle zusammen von dannen. Das war ein kläglicher 
Auszug! Voran das Johanniswürmchen, um auf dem Wege zu 
leuchten, dann der Käfer, dann die Ameise, dann das Grillchen 
und zuletzt die Schnecke. Der Käfer, der eine gute Lunge hatte, 
rief von Zeit zu Zeit: „Ist hier kein Wirtshaus?" Aber alles 
Rufen war vergeblich. Als sie ein Stück gegangen waren, merkten 
sie, daß die Schnecke nicht mehr bei ihnen war. Sie riefen alle 
zusammen in den Wald zurück: „Schnecke, Schnecke! Beeile dich!" 
— erhielten aber keine Antwort. Die Schnecke mußte wohl so weit 
zurückgeblieben sein, daß sie das Rufen nicht mehr hören konnte. 
Die andern zogen betrübt weiter, und nach langem Umherirren fanden 
sie unter einer Baumwurzel ein leidlich trocknes Plätzchen. Da 
brachten sie die Nacht zu unter großer Unrrihe und ohne viel zu
	        
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