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Südafrika. — § 56: Afrikanische Inseln.
b) Die Oranjefluß- und die Transvaalkolonie bildeten bis
vor kurzem selbständige Burenrepubliken. In Transvaal liegt die schnell
aufgeblühte Stadt Johannesburg inmitten ausgedehnter Goldfelder.
c) Natal, an der Ostküste, reich an tropischen Kulturgewächsen.
Der Name der Kolonie erklärt sich aus dem Umstände, daß Vasco da Gama
an Weihnachten (dies natalis) 1497 hier landete.
d) Betschuanaland, meist armselige Steppe und unfruchtbare
Wüste (Kalahari), daher nur überaus spärlich besiedelt.
s)L!hodesia und Britisch-Zentralafrika, erst neu unterworfen
und bis zum Tanganjikasee sich erstreckend, wahrscheinlich goldreich.
Von Kapstadt führt die Eisenbahn nordwärts schon über die großartigen
Victoriafälle des Sambesi hinaus. Da sie auch Anschlüsse von Natal und
Portugiesisch-Ostafrika (s S. 183) her hat, ist das Land gegen früher
schon sehr gut aufgeschlossen und zugänglich.
Über Deutsch-Süd Westafrika s. § 65.
§ 56. Die afrikanischen Inseln.
Die Inseln, die Afrika mehr oder weniger benachbart liegen, daher
diesem Erdteil zugerechnet werden, obschon mehrere von ihnen durchaus
als ozeauisch gelten müssen (s. S. 35), sind folgende:
A. Inseln des Atlantischen Ozeans (meist vulkanisch):
1.) Madeira (Hauptstadt Fuuchal [fünfmal]), wegen ihres milden
Klimas von Brustkranken aufgesucht, wird von den Portugiesen als
eine Provinz ihres Königreichs betrachtet.
2/Die kanarischen Inseln gehören den Spaniern. Ihre höchste
Erhebung bildet der fast 3800 m hohe Vulkan Pico de Teyde auf der
größten Insel Tenerifa.
3./Die portugiesischen Inseln des Grünen Vorgebirgs
oder die kapverdischen Inseln; die wichtigste ist Santiago.
4/Von den Gnineainseln sind die nördlichste, Fernando Po, und
die südlichste, Annobon sd. h. Neujahrsinsel^, spanisch, die beiden
mittleren, Principe [Prinzenmfelj nnd Säo % Home, portugiesisch.
5. Drei englische Inseln, Ascension, St Helena und Tristan
da Cuuha [futtia], sind Stationen auf dem Seeweg nach dem Kap (wie
man ganz allgemein kurz statt Kap der Guten Hoffnung sagt).
B. Inseln des Indischen Ozeans:
I.XMadagaskar (600000 km2, über 2V2 Mill. Einw.) ist (nach Grön-
land, Neuguinea und Borueo) die viertgrößte Insel der Erde. Der Herr-
schende Stamm sind die (malaiischen) Howa, deren Hauptstadt ^Tana-
narivo ist. Die Insel bildet jetzt eine französische Kolonie.