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Normannische Könige in England.
legte) den Bann und über seine Länder das Interdikt aus, und ließ
gegen die Ketzer das Kreuz predigen; Languedoc-und-die-Pr-ovence
wurden von den Kreuzfahrern größtentheils erobert (1209), Ve¬
ziers in Asche verwandelt, und Carcassonne eingenommen, nachdem
die Einwohner selbst den größten—Theill-der Stadt verbrannt hatten.
Doch erst Ludwig IX. beendete nach einem abermaligen Kreuzzuge
gegen die Albigenser den Krieg durch einen Frieden (1229) mit
Raimund VII., welcher den größten Theil seiner Länder theils an
die Krone, theils an die römische Kirche abtreten und seinen Eidam,
einen Bruder des Königs, zum Erben seiner übrigen Besitzungen er¬
nennen mußte.
III. Die Kreuzzüge Ludwig's VII., Philipp's II. und Ludwig's
IX., des Heiligen, s. §. 26.
§• 32.
England 1066—1272.
a. Unter normannischen Königen *) 1066—1154.
Wilhelm I., der Eroberer, vollendete erst nach vielfachen
Kämpfen mit den Angelsachsen und den von diesen zu Hülfe geru¬
fenen Dänen die Eroberung Englands. Die wiederholten Empö¬
rungen gaben ihm Gelegenheit, fast alle Familien des angelsächsischen
Adels zu vertilgen, mit deren Aemtern und Gütern seine Normannen
auszustatten und sein strenges Lehnsystem neben den alten Gesetzen
1) Wilhelm I., -j- 1087.
Robert, 2) Wilhelm II.,
Herz. v. d. Normandie, -j- 1100.
f 1134.
3) Heinrich I.,
f 1135.
Mathilde,
Adelheid,
verm. m. Stephan,
Graf v. Blois.
2) Richard I.,
Löwenherz, -j- 1199.
verm. m. Gottfr. Plantagenet, 4) Stephan,
Graf von Anjou. 1154.
1) Heinrich II., f 1189.
Gottfried. 3) Johann ohne Land,
. f 1216.
Herz. v. Bretagne. 4) Heinrich III., Richard
f 1272. von
Cornwallis.
5) Eduard I.