Full text: [Teil 2 = Obere Stufe] (Teil 2 = Obere Stufe)

Kursus III. Abschnitt I. § 25. 53 
Röhre befindet, durch fortwährend ;AMWDUDM 
neu hinzu st römendes ü b e r - 
hitztes Wasser seine Tempe- 
rcttur allmählich erhöhen, bis 
der Siedepunkt, welcher der 
Druckhöhe entspricht, erreicht 
ist; das unten in der Röhre befind- 
liche Wasser verwandelt sich in 
Dampf, treibt einen Teil der Wasser- 
sänle mit großer Kraft aus der 
Röhre empor und veranlaßt das 
Überlaufen im Bassin. Hierdurch 
hat der Wasserdruck in der Röhre 
so stark abgenommen, daß andres 
Wasser, welches vorher dem Siede- 
Punkt sehr nahe war, jetzt auch in 
Dampf verwandelt wird; dieser treibt 
auch das letzte Wasser empor und 
folgt demselben. Das donnerartize 
Geräusch wird durch das Zerplatzen 
großer Dampfblasen hervorgerufen 
und stellt das „Singen" des Wassers 
im großen Maßstabe dar. 
Nach Bunsen findet kein Geisir 
eine Röhre fertig vor, sondern baut 
sie selbst. Enthält eine heiße Quelle 
kein alkalisches Wasser, so kann sich 
kein Geisir bilden; im andern Falle 
löst sie Kieselerde und setzt sie als 
Röhre und Bassin ab. Eruptionen 
sinden aber erst dann statt, wenn 
die Röhre sehr lang ist, so daß das 
unten in der Röhre befindliche, über- 
hitzte Wasser einen starken Druck er- 
leidet. 
Bunsen konstruierte einen künstlichen 
Geisir und verwandte hierzu eine etwa 
3 in lange Röhre von verzinntem Eisen- 
blech, welche sich oben zu einer Schüssel 
erweiterte; dieselbe dient zum Auffangen 
des empor geworfenen Wassers. Er- 
wärmt man das in der Röhre befindliche Wasser unten und zugleich etwas unter der 
Mitte der Röhre, so treten die Erscheinungen der Geisireruptioneu deutlich auf. Zuerst 
erscheint das heftige Geräusch, dann die Eruption, hierauf das Überfließen, eine nochmalige 
Eruption, und endlich tritt Ruhe eiu. 
Was die Schönheit und Großartigkeit der Geifirausbrüche anbetrifft, so wird Island 
jedoch in dieser Beziehung weit von den Geisiren Nordamerikas und Neuseelands übertroffen.
	        
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