Object: Hundertfünfzig vaterländische Gedichte

Sehnsucht und Mahnung. 
22. Das Müunster. 
In Straßburg steht ein hoher Thurm, 
Der steht viel hundert Jahr', 
Es weht um ihn so mancher Sturm, 
Er bleibet fest und klar. 
So war auch wohl die fromme Welt, 
Die solches Werk gedacht, 
Zu dem sie von dem Sternenzelt 
Den Abriß hergebracht. 
Wie sich, ein ew'ges Heldenmal, 
Das Gotteshaus erhebt, 
Aus dem, ein heller, schlanker Strahl, 
Der Thurm gen Himmel strebt; 
So war auch einst das deutsche Reich, 
So war der deutsche Mann, 
Auf starkem Grund, im Herzen reich, 
Das Haupt zu Gott hinan. 
Und wie den festen Bau umgibt 
Die schöne Heil'genwelt: 
So hatte Jeder, was er liebt', 
In ihren Schutz gestellt. 
Wir wollen vor dem Altar noch 
Ein fromm Gelübde thun, 
Daß nimmermehr soll fremdes Joch 
Auf deutschem Nacken ruh'n. 
Vaterlündische Gedichte.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.