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an der er haftete, begraben. Man hat die An- und Einwohner der 
Städte und Dörfer des Aetna und Vesuv bewundert, die es wagen, in 
einer so gefährlichen Nähe zu Hausen, Gärten und Aecker zu bauen, Ehen 
zu schließen und fröhlich zu sein. Hier in Seeland aber zeigt ein ganzes 
Volk von mehreren hunderttausend Menschen, dem Meere gegenüber, keine 
geringere Kühnheit. Die Ausbrüche des Oceans in den Sturmfluthen, 
und die Ströme, mit denen er zu Zeiten tief in die Länder eingebrochen ist, 
sind unvergleichlich viel zerstörender und unbarmherziger, als die Lavaströme 
jener Feuerberge. Zu Zeiten sind hier ganze Länderstriche untergegangen. 
Das Meer streifte Bäume, Sträucher, Menschen, Häuser, Städte von der 
Insel ab, wie man die Farben von einem Schmetterlingsflügel streift, 
und ließ bei seinem Rückzug die blühende Landschaft entweder als eine öde 
Sandbank oder als einen Sumpf wieder emportauchen. Ganze Inseln 
scheiterten hier mit ihren hunderttausend Einwohnern, gleich wie Schiffe 
mit Mann und Maus untergehen. Zuweilen trieb das Meer einen ganz 
neuen tiefen Arm in's Innere des Landes hinein. Dieser Ast hatte eine 
Zeit lang Bestand; der Mensch benutzte ihn sofort zur Schifffahrt — 
blühende Handelsstädte keimten an seinen Ufern auf, bis die Gewässer sich 
allgemach wieder verloren, bis der Arm vertrocknete und mit ihm auch 
das Leben, das er gebracht hatte. So etwas ist z. B. von der westlichen 
Schelde aus geschehen, wo das Meer im 13. Jahrhundert in der Rich¬ 
tung auf Brügge bei einer großen Fluth einen tiefen Kanal ausgrub, der 
als tief ip's Land gehender Hafen der Schifffahrt außerordentliche Vor¬ 
theile darbot, eine Zeit lang lebhafter befahren wurde, als die Schelde 
selbst, an dem die reichen Städte Damme und Sluis, die selbst mit Ant¬ 
werpen rivalisirten, entstanden, der dann aber wieder versandete und auch 
die zwei Städte mit ihren Nachbarorten wieder in Unbedeutendheit sinken 
ließ. Das sogenannte „verlorene Ende" (siet verloren Lvncke) bezeichnet 
noch heutigen Tages diesen Vorgang. Noch größer sind die Verände¬ 
rungen in der Oster-Schelde gewesen. Noch im 11. und 12. Jahrhun¬ 
derte erscheint sie als ein kleiner Flußarm zwischen bebauten compacten 
Ländermassen, während sie jetzt einem breiten Meeresarme gleicht, der über 
viele ehemals blühende Landschaften seine Gewässer dahinrollt. 
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Man könnte denken, daß jene wilden Naturereignisse endlich einmal 
aufhören müßten, wenn das Land völlig organisirt wäre, daß sich ein 
Gleichgewicht Herstellen müßte zwischen dem tobenden Angriff der Wogen 
und den Schutzwerken der Menschen. Allein dieses Gleichgewicht kommt 
wegen der steten Schwankung in der Meeresströmung und wegen der 
Ungleichheit in der Thätigkeit der Menschen niemals zu Stande. 
Die Gewässer führen aus dem Innern des Landes immer neues 
Material herbei, das sie abzusetzen wünschen. Da, wo sie es nieder¬
	        
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