Full text: Leitfaden für den Unterricht in der Geographie

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Zweites Buch. 
Titicaca-Sees, die Cordillere von Quito ffito] tnii: 
der 9000' (2900 Met.) hohen Hochebene von Quito? 
die Cordillere von Neu-Granäda mit der Hoch- 
ebene von Bogota. Der Chimborazo ^tschimborasso^ 
1° 30' südl. Breite, 19,800' (6435 Met.), der so lange 
für den höchsten Berg der Erde galt — welcher gilt jetzt 
dasür? — ist nicht einmal der höchste Berg der Anden. Das 
ist der So rata, 23,300' (7572 Met.). Merke bei den 
Anden drei Eigentümlichkeiten. Zuerst ihre schon erwähnte 
ungeheure Länge mit verhältnißmäßig geringer Breite. 
Die Südamericanischen Cordilleren sind an 900 Meilen lang, 
aber auch in den weitesten Verzweigungen höchstens 100 
Meilen breit. Dann die große Anzahl thätiger Reihen- 
vulcane; auch häusige und schreckliche Erdbeben bekunden 
süd-America als einen Hauptheerd unterirdischen Feuers. 
Drittens, daß die Cordilleren eins der goldreichsten Gebirge 
der Erde sind. Eigenthümliche Thiere der Anden sind das Lama 
als sanftestes Lastthier, das Vicuüa [totfutiia] als Träger 
feiner Wolle geschätzt. Noch über die höchsten Andengipsel 
erhebt sich der Condor, mit ausgebreiteten Flügeln 6 Ellen 
spannend, der auf Hirsche und Kälber stößt. 
Außer den Cordilleren giebt es noch einige selbstständige 
Gebirgssysteme in Süd-America. 
1) Am Nordrande östlich vom Magdalenenström, 
der von den Cordilleren trennt, die Sierra Nevada 
de Santa Marta, 17,000' (5525 Met.). 
2) Weiter nach Osten das Küstengebirge von 
Venezuela jwenesuela), 8000' (2600 Met.). 
3) Südöstlich davon die Gebirge von Guayana, 
8 — 10,000' (2600 — 3250 Met.). 
4) Die Gebirge des Brasilischen Hochlandes? 
über 7000' (2270 Met.), in dem östlichen Vorsprunge. 
Nach der Lage der Gebirge sind leicht die Haupt- 
ströme zu merken, welche meist östliche oder südliche Richtung 
haben und die größten Ströme der Erde sind, wie America 
der wasserreichste Erdtheil. 
1) Der Orinoco, zwischen den Gebirgen von Vene-- 
zuela und Guayana, bildet ein Delta. 
2) Der Amazonenstrom oder Maraüon [maränjon], 
der größte der Erde, bildet sich aus zwei Strömen der Anden 
und hat sein Gebiet zwischen den Anden, den Gebirgen von
	        
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