Landeskunde des Grobherzogtums Hessen
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Professor O. Praetorius in Darmstadt.
Vierte, völlig neu bearbeitete Auslage •chulbucteibuotr**«
der Landeskunde des Grohherzogwms Hessen von -s- H. Pfaff. 3/0 J tO
(Unveränderter Neudruck.)
Inhaltsübersicht.
Seite
A. Der Vogelsberg §1—6 1
B. Die Wetterau § 7—12 5
Anhang: Das Gießener Becken § 13—16 7
C. Die Rhein- und Mainebene § 17—23 9
D. Der Odenwald § 24—29 17
Anhang: Das Wimpfener Gebiet § 30 22
E. Das Rheinhessische Hügelland § 31—36 22
F. Das Grohherzogtum Hessen als Ganzes § 37—40 25
G. Übersichten 33
Landschasts- und Trachtenbilder 37
Erklärung der Abkürzungen auf der 3. Umschlagseite.
A. Der Vogelsberg.
§ 1. Oberflächengestalt und Bodenart. Der Vogelsberg hat die Gestalt
eines sehr breiten, verhältnismäßig niedrigen Kegels und besteht aus Basalt-
gesteht- nur das im NO vorgelagerte „Schlitzerland" und der „Büdinger Wald"
im 8 sind aus rotem Sandstein aufgebaut. Sein höchster Teil, der „Ober-
wald", bildet eine Hochfläche von mehr als 600 m Höhe, die im „Sieben
Ahorn" auf 750 m ansteigt, aber noch überragt wird von einigen Fels-
kuppen (Taufstein 770 m mit Bismarckturm, Hoherodskopf 760 m mit
Klubhaus, beide mit schöner Aussicht). Die Abhänge sind durch strahlenförmig
vom Oberwald verlaufende Täler in gleichfalls strahlige Rücken gegliedert, die
nach außen immer niedriger werden; ein nach SO streichender Rücken, die
Herchenhainer Höhe, ist im oberen Teil noch 732 m hoch.
Erdgeschichtliche Erklärung. Der Vogelsberg ist wie die heutigen Vulkane
durch Ausbrüche feurig-flüssiger Massen entstanden, die einst den am Süd-, Ost- und
Nordrand noch sichtbaren Buntsandstein durchbrachen, sich deckenartig darüber aus-
breiteten und nach dem Erstarren zu Basalt wurden; aus mitemporgerissener Asche
entstand Tuff. Durch die abtragende und Täler eingrabende Tätigkeit des Wassers
hat er seine heutige Gestalt erhalten! nur die wenigen Ouertäler sind durch Einbrüche
als „Grabensenkungen" zu erklären.
Praetorius, Landeskunde von Hessen. 4. Aufl. 1