Full text: Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) (Erg.)

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VI. Die Bevölkerung und ihr Leben und Treiben. 
d) Herne—Bevergern mit Benutzung des Dortmund—Emshäfen-Kanals, 1 Schleuse. 
Zweigkanäle: Datteln —Hamm, 1 Schleuse; kanalisierte Lippe auf der Strecke Datteln- 
Wesel mit 10 Schleusen und der Strecke Hamm-Lippstadt. 
c) Bevergern - Hannover über Bramsche-Wittlage-Lübbecke-Minden— 
Übergang über die Weser — Bückeburg — Sachsenhagen — Seelze — Hannover-Um- 
schlaghafen bei Misburg, ohne alle Schleusen. Iweigkanäle: Bramsche — 
Osnabrück, 2 Schleusen; Abstieg zur 11 m tiefer fließenden Weser bei Minden, 
2 Schleusen; Seelze —Linden, 2 Schleusen; Weser-Kanalisierung Minden —Hameln. 
Nach Vollendung dieser Wasserstraße soll, größtenteils für oldenburgische Rechnung, 
in Angriff genommen werden der Kanal Dörpen-Oldenburg von Dörpen a. d. Ems, 
südlich von Papenburg, —Sedelsberg —Kampe-Oldenburg in die um 3,8 km für den 
Durchlauf von Ebbe und Flut rückwärts verlängerte untere Hunte. Diese vermittelt 
die Fahrt nach der Weser. 2 Schleusen, größte Höhe nur 4,i m, Baukosten 20 Mill. J6. 
Zweigkanal Kampe-Leda, die bis Leer kanalisiert wird. 
Dem Verkehr der Küstenfahrzeuge und der flachgehenden Dampfer, welche die 
Inseln anlaufen, dient die zwar seichte, aber geschützte und recht belebte Fahrstraße 
auf den Watten, die mit Baken, Büschen und Tonnen bezeichnet ist. 
d) Die Zahl der eigentlichen Seeschiffe über 17,65 t betrug in Hannover 
am 1. Januar 1912: 934 mit 47246 Registertons Netto ^-Laderaum, sie hat 
seit 1897 um 73 Schiffe zu-, aber um 23 000 t abgenommen. Gewachsen 
ist in dieser Zahl die der Dampfer von 74 auf 135, was zumeist von der 
starken Zunahme der Geestemünder Fischereidampfer herrührt. Die Flotte 
des östlichen Teiles von Hannover mißt 26 877, die des westlichen 20369 t. 
Die Bremer Flotte besaß 1912: 893 387 Nettotonnen, und die hannoversche 
umfaßte nur noch 15,9 °/o der preußischen, dagegen die Schiffe des benach- 
karten Schleswig-Holsteins 40 °/o. 
e) Seehäfen. Es liefen auf Seeschiffen an beladenen Tonnen ein und 
1905 1910 1905 
608 700 I Wilhelmshaven . 164 800 155 600 
492 800 1 Blumenthal . . . 124 000 98 300 
121 500 Leer 81 900 82 500 
Emden ist raschen Schrittes zu unserem bedeutendsten Seehafen erwachsen, da es 
die halbe Tonnenleistung Bremens (2 664 600) überschritten hat, hingegen bewältigten 
Bremerhaven 3 467 000 und Hamburg 19,35 Mill. t Seeverkehrs. Bedeutende Tonnen- 
zahlen erreichten auch Norderney mit 608 900, Norddeich bei Norden mit 488 800 und 
Borkum mit 181 300, aber diese rühren überwiegend vom täglichen Verkehr der Per- 
sonendampfer her, die nur zum Teil als Seeschiffe zu bezeichnen sind und dem Verkehr 
der Badegäste dienen. 
Im Fluß- und Kanalverkehr treten hervor als Häfen Emden (1698600), 
Harburg (328 000), Hameln (223 400), Münden (38 273 t). 
f) Auf die Wohlhabenheit der Bevölkerung läßt sich einigermaßen 
schließen aus dem Ergebnisse der Einkommensteuer. Die Steuerpflichtigen 
1 Nettotonnen gelten für den Laderaum, Bruttotonnen für den gesamten 
Raumgehalt des Schiffes. Gerechnet wird nach britischen Registertons zu 2,83 cbm, 
welches Raummaß auch das Deutsche Reich für Seeschiffe angenommen hat. 
1910 
Emden 1 395 500 
Geestemünde . . . 443 600 
Harburg .... 307 100
	        
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