Full text: Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) (Erg.)

A. Hannover. 
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Stiftungen gebildet, ihr Vermögen wurde 1818 bedeutend vermehrt, und aus ihren 
Einkünften werden 1,65 Mill. M kirchlichen und Schulzwecken sowie der Unter- 
Haltung der Universität Göttingen gewidmet. 
Sieben „Landschaften" verwalten einige innere Angelegenheiten der alten 
Landschaftsteile. 
d) Die Rechtspflege wird gehandhabt von 104 Amtsgerichten mit Schöffen- 
gerichten (f. 5. 59 ff.), 8 Landgerichten (mit Schwurgerichten) zu Böttingen, Hildes- 
heim, Hannover, Lüneburg, Stade, Verden, Osnabrück und Aurich und dem Ober- 
landesgericht zu Celle. — Reichsgericht zu Leipzig. 
e) Das höhere Unterrichtswesen steht unter dem König!. Provinzial- 
Schulkollegium zu Hannover. 25 Gymnasien, 17 Realgymnasien, 1 Realprogym- 
nasium, 6 Oberrealschulen, 12 Realschulen — für den höheren Unterricht der Mädchen: 
1 Realgymnasium, 23 Lyzeen, von denen 7 mit Oberlyzeen verbunden sind, und mehrere 
Privatanstalten — 15 evangelische, 1 katholisches Schullehrer- und 1 Lehrerinnen- 
Seminar, 1 jüdische Lehrerbildungsanstalt. — Die Mittel- und die Volks- 
schulen werden von Orts- und Kreis-Schulinspektoren beaufsichtigt und stehen unter 
den einzelnen Regierungen. 
An Fachschulen sind zu nennen: 1 Kunstgewerbeschule zu Hannover, 4 Acker- 
bau- und 1 Wiesenbau- und Imkerschule (zu Suderburg), 5 Seemannsschulen mit 
3 Vorschulen, 4 Baugewerk- und 3 Webereischulen. 4 Taubstummen- und 1 Blinden- 
anstalt (zu Hannover), 1 Höhere Handelsschule zu Hannooer und andere Handels- 
lehranstalten. 
Unmittelbar unter den betr. Ministerien in Verlin stehen die 6 Hochschulen: 1. Die 
Universität Georgia Augusta in (Köttingen, früher auch Landesunioersität für Braun- 
schweig, gegründet 1737. 4 Fakultäten, 142 Lehrer, gegen 2400 Studierende. 2. Die 
Technische Hochschule zu Hannover, gegründet 1831. 132 Lehrer, 853 Sludierende. 
3. Die Forstakademie zu Münden. 11 Lehrer, 74 Studierende. 4. Die Berg- 
akademie zu Clausthal. 16 Lehrer, 118 Studierende. 5. Die Tierärztliche Hoch- 
schule zu Hannover, gegründet 1778. 29 Lehrer, 283 Studierende. 
Der Pflege von Kunst und Wissenschaft dienen ferner die bedeutende Univer- 
sitätsbibliothek zu Göttingen, die Königl. und Provinzialbibliothek, das Staatsarchiv, 
das Pr>Zvinzialmuseum, Stadtbibliothek und -archiv und Kestner - Museum zu Han- 
nover, gelehrte, volksforschende und künstlerische Gesellschaften. Um die Geschichte 
des Landes haben sich besondere Verdienste erworben das Vaterländische Museum 
zu Hannover und die Museen zu Celle und Stade. 
f) Kriegswesen. Zum X. Armeekorps stellt Hannover 6 Infanterie-Regimenter, 
3 Kavallerie- und 4 Feldartillerie-Regimenter, 1 Jäger-, 1 Train- und 1 Pionier- 
Bataillon (in Minden), 1 Telegraphen-Bataillon,je 1 Luftschiffer- und Fliegerkompagnie! 
9 Landwehrbezirke,' 1 Gendarmerie-Brigade. — Zum XV. Armeekorps (im Reichs- 
lande) gehört 1 Kavallerie-Regiment, zum IX. Armeekorps (Schleswig-Holstein) 2 In- 
fanterie-Bataillone, 1 Abteilung Artillerie, 1 Husaren-Regiment und 2 Landwehr- 
Bataillone. Zum IV. Armeekorps (Sachsen) gehört 1 Infanterie-Regiment. — Dazu 
befinden sich in der Provinz 1 „Kurhessisches" Infanterie-Regiment, das „Schleswig- 
Holsteinsche" und das „Westfälische" Pionier-Bataillon (in Münden), 1 Kriegsschule und 
das Militär-Reitinstitut zu Hannover. — Truppen-Übungsplatz zu Munster, Kreis Soltau. 
An Seetruppen liegen in Wilhelmshaven und Lehe die 2. Matrosen- und die 
2. Werftdivision, ebenso das 2. Seebataillon, 2 Abteilungen Matrosen-Artillerie und 
die 2. Torpedo-Abteilung, sodann die meisten unserer großen Kriegsschiffe. 
Die Farben der Provinz sind Gelb und Weiß, das Wappenzeichen des Landes 
ist das springende weiße Roß im roten Felde, ähnlich wie bei Braunschweig.
	        
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