Full text: Landeskunde der Provinz Schlesien (Erg.)

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Landeskunde der Provinz Schlesien. 
ansehnlichen östlichen Eckpfeiler im Eisenberge (666 m) bei Altenberg, wird 
in Mittel-Kauffung von der Katzbach durchbrochen und bildet dann in der 
Hogulje einen der höchsten Gipfel dieses Berglandes (721 m). Sein West- 
ende durchschneidet der Bober bei Lähn. 
Hinter diesen beiden Bergreihen, die den Südrand der Schönauer Mulde 
bilden, steht die Höhenentwicklung des Nordrandes sehr zurück. Schon der 
Willenberg bei Schönau mit dem Porphyrbruch der leider zerstörten „Großen 
Orgel" ist nicht höher als 369 m. Noch niedriger ist die Hügelreihe, welche bei 
Hohenfriedeberg, Goldberg, Bunzlau den äußeren Saum des ganzen Berglandes 
bildet. Einige Basaltkuppen, die erhalten gebliebenen Kerne alter Vulkane, zieren 
diesen Höhenrand, der Heßberg (445 m) bei Iauer, der Wolfsberg (373 m) 
bei Goldberg und der von einer Burgruine gekrönte Gröditzberg (389 m). 
Auch aus dem Innern der Mulde erhebt sich solch ein Rest eines alten 
Vulkans, der schlanke Kegel des Probsthainer Spitzberges (501 m). 
Über die Lausitz sind zahlreiche ähnliche Basaltausbrüche verstreut. Der 
bemerkenswerteste ist die Landeskrone (420 m) bei Görlitz. (Bilderanhang S.7.) 
Die nordwestlich benachbarten Königshainer Berge (411 m) bestehen dagegen 
aus Granit. 
2. Die schlesische Ebene. 
1. Das linke Oderufer. 
Mit einem scharfen Rande, dessen Verlauf die Orte Ziegenhals, Reichen- 
stein, Wartha, Silberberg, Langenbielau, Freiburg, Hohenfriedeberg, Goldberg. 
Bunzlau, Naumburg«. Q. und Görlitz bezeichnen, hebt das Bergland sich 
ab von der Ebene. Aber auch aus ihrer Mitte erheben sich auf dem linken 
Oderufer noch einige Berggruppen, welche als Vorposten des Gebirges die 
wichtigsten Wasserläufe der Ebene trennen. 
Es sind: 
a) die Strehlener Berge (Rummelsberg 393 m), 
d) das Zobtengebirge (719 m), welchem im Süden das Hügelland des 
Geiersberges (573 m) und der Költschenberge (466 m) sich anschließt, 
c) die dreiköpfigen Striegauer Berge (353 m). 
Granit, der bei Strehlen und Striegau in großen Brüchen gewonnen wird, 
bildet den Grundstock dieser kleinen Gebirge. Die Gipfel bestehen im Iobten- 
gebirge aus einer anderen Felsart, dem Iobtenfels oder Gabbro, in den 
Striegauer Höhen aus Basalt. 
Rummelsberg und Zobten waren vielleicht die einzigen Vorberge, die - wie 
Inseln — aus der großen Eisdecke herausragten, die einst von den nordischen 
Ländern (Schweden, Finnland) südwärts bis an den Fuß unseres Gebirges 
sich ausbreitete und selbst in die Grafschaft Glatz und das Hirschberger Tal 
nordische Geschiebe hineintrug. In der Ebene und dem Hügellande, nament- 
lich auf den Höhen des Landrückens sind große aus dem Norden stammende 
Felsblöcke Denkmäler dieser großen Vereisung. Ihre Gesteinsfracht war wert- 
voll für Hausbau und Pflasterung der Städte und Dörfer des Flachlands. 
Die Neiße, welche im Gebirgstor von Wartha den Glatzer Kessel ver- 
läßt, vermeidet, über Patschkau, Ottmachau bis Neiße ostwärts gewendet, 
die Berührung mit diesen Vorbergen und erreicht von Neiße aus nordwärts 
gerichtet bei Schurgast die Oder.
	        
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