§ 2. Jetzige Hauptstraßen.
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Neuseeland), in noch viel zahlreicheren Strängen aber gen SW. nach
Amerika. Weitaus die meisten transatlantischen Kabel gehen von den
äußersten SW.-Enden Irlands ^ und Englands sowie vom NW.-Ende
der Bretagne nach dem äußersten SO.-Vorsprung Neufundlands, dem
NO.-Vorsprung Neuschottlands und nach Boston als der nächsten
Großstadt der Union von Europa aus. Denn bei den großen Kosten,
welche die Herstellung der Kabels ihre Legung und ihre Ausbesserung
verursachen, gilt es die Linien für dieselben so kurz wie möglich zu
wählen oder doch längere Linien durch Hinführen über Inseln stück-
weise herzustellen, um beim Zerreißen der Kabel nicht gar zu lange
Stränge vielleicht ganz einzubüßen. Als Stützpunkte für die nord-
atlantischen Kabel sind daher Inseln wie die Bermudas oder die
Kapverden sehr wichtig. Das stille Weltmeer mit seinen ungeheuren
Wasserflächen ohne jede Jnselunterbrechung und seinen gewaltigen Tiefen
hat noch zur Stunde kein durchgehendes Kabel, doch plant man ein
solches von San Francisco über die Hawaiischen Inseln nach Tokyo *
und ein anderes sogar von Vancouver nach Australien und Neuseeland. ^
1 Vergl. S. 50.
2 Das nur 40 km lange Kabel zwischen Dover und Calais kostete z. B.
180000 Mk. Die Leitungsdrähte der Kabel werden aus strickartig zusammen-
gewundenen kleinen Kupferdrähten („Kupferlitzen") hergestellt; deren mehrere in
Kautschukumhüllung bilden den dicken Kabelstrang, der auswendig noch mit Eisen-
drähten in spiraligen Gewinden geschützt ist.