130 
17. Spurius Cassius Viscellinus 486.— Die Fabier 477.— 
Quinctius Cincinna tus 460. — Die Zehnmänner 449. — 
Camill 390. 
(Das Ackergesetz des Spurius Cassius ViSccllinus 486. Großthat der Fabier 477; 
Schlacht am Cremerà. Gesetz des Terentiuö.Arfa 462. Quinctius CincinnatuS. 
Dccemviren. Gesetze der 10 Tafeln. Schandtbat des Appius Claudius. Vertrei¬ 
bung der Decemviren 449. Kriegstribunen mit consularischer Gewalt. Censoren. 
Zerstörung von Veji 395. Einfall der Gallier 389. Schlacht an der Allia. Die 
Gallier in Rom. CamilluS und Manlius, die Retter Roms.) 
Wie trotz der Einführung der Tribunenwürde die Patricier im¬ 
mer nur ihren Vorttzeil vor Augen hatten, davon gab das traurige 
Ende des Consuls Spurius Cassius Viscellinus 486 einen 
Beweis. Dieser Ehrenmann hatte sich durch feste Bündnisse, die er 
zwischen den Römern, Latinern und Hernikern zu Stande brachte, 
große Verdienste um Rom erworben, und wollte sich, da er zum drit¬ 
ten Male Cónsul war, um den ärmern Theil des Volks dadurch ver¬ 
dient machen, daß er das berühmte Ackergesetz gab, das späterhin 
durch die Schuld der Patricier mehrmals die Ruhe Roms gestört hat. 
Er schlug nämlich vor, daß die den Feinden im Kriege abgenommenen 
Ländereien, die bisher allein von den Patriciern benutzt worden waren, 
zum Theil auch unter die Plebejer vertheilt würden. Dies Gesetz 
wurde zwar angenommen; aber kaum war das Amtsjahr des Cassius 
um, so gaben ihm seine Feinde Schuld, daß er nach der Königswürde 
strebe. Die Patricier verurtheilten ihn zum Tode; er wurde enthauptet 
und sein Haus der Erde gleich gemacht. Das Gesetz aber blieb nun 
liegen, und gerieth in Vergessenheit; denn jedes Mal, wenn das Volk 
auf die Ausführung drang, wußten die Patricier durch Kriege mit 
benachbarten Völkern es auf andere Gedanken zu bringen. 
Neun Jahre nach jenem beklagenswerthen Ende des Cassius ver¬ 
richtete das edle Geschlecht der Fabier eine ausgezeichnete Waffen- 
that. Nachdem 7 Jahre nach einander stets ein Fabier die Consul- 
würde bekleidet hatte, that sich einer derselben, Cäso Fabius, durch 
glückliche Bekämpfung der gefährlichsten Feinde Roms, der Vejenter, 
hervor, die um so gefährlicher waren, da Veji ganz nahe an der rö¬ 
mischen Gränze lag. Nachdem dieser Mann die Vejenter in einer 
hartnäckigen und blutigen Schlacht geschlagen, und einen glänzenden 
Triumphzug gehalten hatte, forderte er, als wahrer Volksfreund, die 
Patricier, zu denen er selbst gehörte, auf, nicht länger die Ausführung 
des Ackergesetzes zu hindern. Während die Plebejer ihn deshalb als 
ihren wahren Freund hoch ehrten, schalten ihn seine Standesgenossen 
einen Verräther, und freuten sich, daß ein neuer Krieg, mit den Aequern, 
ihm andere Beschäftigung gab. Aber Cäso blieb nicht lange fort. Er
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.