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Die Hohenzollernschen Lande.
mit Ackerbau und Viehzucht: 63% des Bodens bestehen ans Ackerland,
Gärten, Wiesen und Weiden, 34% aus Wald. Der Weinbau fehlt voll-
ständig. (523 qkrn Acker und Gärten, 119 qkm Wiesen, 382 qkm Wald,
80 qkm Weide.) Außer den gewöhnlichen Gewerben werden betrieben ein
Steinsalzlager und eine Saline bei Stetten und einige Banmwoll- und Woll-
spinnereien und -Webereien. Die Bohnerze des Juragebietes werden in dem
fürstlichen Werke zu Laucherttal verhüttet.
§ 5. Der Staat.
Hechingen und Sigmaringen bildeten zwei souveräne Fürstentümer, bis
sie 1849 von den regierenden Fürsten an die königl. Linie des Hauses
Hohenzollern abgetreten wurden. Die „Hohenzollernschen Lande" bilden nun
den Regierungsbezirk Sigmaringen, der unter dem Oberpräsidium der Rhein-
vrovinz steht und in vier Oberümter zerfällt: Sigmaringen, Gammertingen,
Hechingen, Haigerloch. Das oberste Gericht ist das Landgericht in Hechingen.
§ 6. Ortskunde.
Sigmaringen a. d. Donau, 4600 E.; auf hohem Kalkfelsen an der
Donau das fürstliche Schloß mit reichhaltiger Gemälde- und Waffensammlung.
Benron a. d. Donau, Augustinerkloster. Ostrach a. d. Ostrach, Sieg der
Österreicher über die Franzosen 1791. Haigerloch a. d. Eyach. Jmnau
a. d. Eyach, Badeort. Hechingen, 4000 E., aus einer Anhöhe a. d. Starzel
am Fuße des Hohenzollern (855 m hoch); er trägt die Stammburg der Hohen-
zollern, S. 59 (etwa 1060 die Grafen Bnrkard und Wezel von Hohenzollern;
etwa 1190 Friedrich von Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg; 1415
Friedrich von Hohenzollern, Bnrggraf von Nürnberg, belehnt mit der Mark
Brandenburg; 18. Jauuar 1701 Friedrich I., König in Prenßen; 18. Januar
1871 Wilhelm I., Deutscher Kaiser; Wilhelm II. Deutscher Kaiser seit 1888).