Full text: Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien (Teil 4)

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Länderkunde. 
Büffel- und Antilopenherden herrschen vor. ^Jn Südkamerun. I sund e. In 
Deutsch-Adamaua: Ngaümdere und Garua, dieses am Benue. ; 
3. Deutsch-Bornu, das völlig ebene Gebiet um den Tsadsee, ist zumeist 
ein fruchtbares, dichtbesiedeltes Ackerbauland, das unter der Herrschaft mehrerer 
Sultane steht. ^Sitze derselben sind Dikoa, der Hauptmarktplai', und Gulfei 
am Schars)Aussichtsvoll ist im Tsadseegebiet der Baumwollbau 
4. Neukamerun ist ein ziemlich einförmiges Tafelland, da^ uach N. zum 
Tsadsee, nach S. zum Kongo abfällt. Den reichbewässerten Süden — Haupt- 
wassersammler ist der Sang ha — bedecken meist Sumpf und Urwald: letzterer 
liefert hauptsächlich Ölpalmeusrüchte und Kautschuk. Die Negerstämme dieses 
Gebietes sind der Menschenfresserei ergeben. Der mittlere Teil ist Gras- und 
Baumsavanne, während der nördliche Teil große Fruchbarkeit aufweist. Die 
Bevölkerung treibt hier Viehzucht und Ackerbau. Ein Hauptort des nördlichen 
Teils is/Binder/ Durch die Erwerbung dieser Gebiete erhielt Kamerun nn- 
mittelbaren Zugang zum Kongo und Ubangi. 
Das Schutzgebiet Kamerun gilt als die fruchtbarste der 
deutschen Kolonien in Afrika. 
Die wirtschaftliche Entwicklung der Kolonie liegt zum guten Teil in der 
Hand großer Gesellschaften.^) 
Bewohner. Die Bewohner der Kolonie gehören vorwiegend den heidnischen 
Bantnnegern an, so die handeltreibenden Duala an der Küste; im Innern 
wohnen vielfach viehzüchtende und ackerbautreibende Fnlbe (s. S. 16), in Adamaua 
und Boruu handeltreibende Haussa. 
Verkehr. Die Kolonie steht wie Togo mit Hamburg durch die Woermann- 
und die Hamburg—Amerika-Linie in regelmäßiger Dampferverbindung. Auch ist 
der Bau einer Eisenbahn von der Küste nach dem Tsadsee in Aussicht genommen. 
Die erste Teilstrecke derselben, Duala-Manengubaberge (160 kra), die den 
Urwald durchschneidet und das Grasland erreicht, ist bereits vollendet. Den 
Süden der Kolonie soll die Linie Duala — Edea — Widimenge (am Njong- 
fluß) erschließen (360 km). Mit ihrem Bau ist ebenfalls schon begonnen. ' 
^pDie Kolonie Deutsch-Ostafrika. 
^ Grenzen, Gköße, Bevölkerungszahl. Deutsch Ostafrika zieht hart 
vom^Äquator an gegen Süden (von 1° bis 11° s. Br.) und erstreckt sich von 
Britisch-Ostafrika im N. bis zum Njaffasee und dem Rovüma im S. und binnen- 
wärts von der Küste an den Viktoria-Njansa und den Tanganjika. Es umfaßt 
einen Flächenraum von 1 Mill. qkm, hat alfo fast die doppelte Größe Deutsch- 
lands, indes nur 772 Mill. Einw. (Bayern: 7 Mill.).') 
Deutsch-Ostafrika ist unsere größte 
und volkreichste Kolonie. 
Verkehrslage. Die Gegengestade seiner Küste bilden die beiden alten 
Kulturländer Arabien und Indien, zu denen seit alten Zeiten lebhafte Handels- 
beziehnngen bestehen. Die Kolonie erfreut sich somit einer günstigen Verkehrslage. 
l^Küste und Küstenebene. Die Küste verdankt ihre Bildung teils den 
riffbaüenden Korallen, teils den Anschwemmungen der Flüsse; auch die vor-
	        
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