124
ehen machen dürfen. Wer sieh nun die Grösse eines Senfkörnchens gegen die
einer Kugel von zwei Fuss Durchmesser lebhaft vorstellen kann, der vird
gestehen, dass sie für unser Auge in gar keinem schätzbaren Verhãltnisse
einander stehen. Wo soll man soleh ein Körnchen hinlegen, damit es
für unser Auge aueh nur bemerkbar ist gegen die grössere Kugel? — Ein
Körnehen, das unter unserem Nagel hängen bleibt, und eine Kugel, die wir mit
beiden Arimen nieht umspannen können, lassen sieb kKaum gleichzeitig betrachten;
Follte man auch das Körnchen, der besseren Beschaulichkeit vegen, autf
die Kugel selber legen, so vürde es bei dem gewöhnlichen Ansehen so wenig
beachiet werden, so wenig wvir ein Sandkörnchen beachten, das am Vagen-
ãe Hebt. wWo aber müssen vir das Senfkörnchen hinlegen, um unser
Lieines Sonnensystem dem virklichen nach Verhältnis ähnlich zu machen?
Wir mueen zu diesem Zweck etwa achtzig Fuss nach den Linden zu
abmessen, und in solcher Entfernung von der grösseren Kugel legen vir
4a Senfkörnchen hin. Liegt nun die RKugel, wvelehe die Sonne vorstellt,
Jut der Mtte der Schlossbrũucke, so muss das RKörnchen, welehes Merkur
darstellen soll, ungefähr zwischen dem Kommandanturgebäaude und dem
Zeughause Platz nehmen.
Wollen vir nun aueh den zweiten Planeten, Venus, an der passenden
Stelle anbringen, so müssen vir zu seiner Darstellung schon eine Erbse
Vablen, und venn vwir diese in eine Entfernung von 149 Fuss von der Kugel
ab hinlegen, so wird dies unserem Modelle so ziemlich entsprechen. Unsere
Prboe äame also ungefähr zwischen der neuen Wache und dem Opernhause
zu liegen.
Sso gross wvir KXleinen Menschen uns auch dünken, so klein sind vir be
kanntlien gegen die Erdkugel, und dennoch dürfen wir für unser Modell
ur cne ite Erbse vablen, um sie die Erde vorstellen zu lassen. Legen
diege Erbee in einer Entfernung von 206 Fuss von der RKugel, also etwa
ischen Opernhausplatz und Universität, nieder, so wird sie an dieser Stelle
unserem Zwecke entsprechen.
Pur den Planeten Mars können vir nur ein Kügelchen von halb so
grossem Durchmesser vie eine Erbse brauchen und müssen dasselbe unge—
Ahr bei dem Standbilde Friedrichs des Grossen niederlegen.
Munncir mubgen vir zu den neunundneunzig äusserst feinen Stäubehen,
die man mit blossem Auge kaum sehen kann, unsere Zuflucht nehbmen, um
e neunundneunzig kleinen Planeten darzustellen, velche hinter Mars ihren
lauf um die Sonne nebmen. Diese Stäubehen streuen vir ungefähr unter
den Linden zwischen der Charlotten- und Friedrichstrasse hin, doch so, dass
gie Leineswegs sehr nahe bei einander liegen; vürden vielmebr nicht allzuviel
hun, wenn vir jedem der Stäubehen um einen Fuss entfernt vom anderen
seinen Platz anweisen.
Jeia nuen vir uns für den grössten Planeten, für Jupiter, eine pas-
gende Kugel suchen; sie ist gegen die anderen schon sehbr beträchtlieh; im
Verbalinie unerem Nodelle jedoch können vir für Jupiter höchstens
einen Pürsieh brauchen, und diesen müssen wir schon bis in die Nahe der
WVilhelmestrasse tragen. um ihm dort seinen Platz in der Mitte der Lindenallee
anzuveisen.
Hier müssen wir nunmehr nachsinnen, wie wir uns den Saturn dar-
gtellen, der bekanntlich eine Kugel ist, welehe frei in einem flachen Ringe
öt. Line kirrebhe vird uns leicht aus der Verlegenheit helfen, ihre
Groe ist fur unser Modell ungeführ passend, und venn vir zwei lange
Stened zu einem Ringe verwenden, äen vwir irgendwie haltbar um die