Object: Neuere und neueste Geschichte (2)

Neuere Geschichte. 
1. Dr. Martin Luther. 
1. Luthers Jugend. Luther war der Sohn eines Bergmanns. 
Sein Vater wohnte anfangs in Möhra bei Eisenach: später zog 
er nach Eisleben, wo Luther den 10. Nov. 1483 geboren wurde. 
Hierauf zogen feine Eltern nach Mansfeld, wo Martin den ersten 
Unterricht erhielt. In seinem 14. Jahre brachte ihn sein Vater 
auf die Schule nach Magdeburg und sodann nach Eisenach. Hier 
nahm sich seiner die Witwe Kotta an, der die schöne Stimme des 
Chorknaben gefallen hatte, und gab ihm Wohnung und Kost in 
ihrem Hause. Im 18. Jahre kam Luther auf die Universität zu 
Erfurt, um daselbst nach dem Willen seines Vaters die Rechts¬ 
wissenschaft zu studieren. Als er in der Bibliothek die vollständige 
lateinische Bibel fand, las er eifrig darin. 1505 wurde er Magister 
der Philosophie und durfte nun selbst lehren. 
2. Luther int Kloster. Da versetzte ihn der plötzliche Tod 
seines Freundes Alexius und ein heftiges Gewitter, welches ihn 
bei Erfurt überfiel, in große Angst wegen seiner Seelen Seligkeit. 
Im Kloster allein hoffte er den Frieden mit Gott zu sinden und 
durch Beten und Fasten sich die Seligkeit zu verdienen; darum 
wurde er gegen den Willen seines Vaters Augustinermönch. Während 
seines Probejahres verrichtete er die niedrigsten Dienste. Aber so 
eifrig er auch alle Vorschriften des Klosters erfüllte, und so fleißig 
er auch in der Bibel las, so konnte er noch immer nicht den Seelen¬ 
frieden erlangen. Von aller Anstrengung wurde er krank. In 
dieser seiner leiblichen und geistigen Not gab ihm den rechten 
Trost ein alter Mönch, der ihm das Wort zurief: „Ich glaube 
an eine Vergebung der Sünde." Auch sein Vorgesetzter, der 
Generalvikar Johann von Staupitz, der in ihm ein besonderes 
Werkzeug Gottes für die Kirche ahnte, richtete ihn durch belehrenden 
Zuspruch auf. So begann er im Kloster gewissermaßen die Reformation 
an sich selbst, indem er zu der Überzeugung gelangte, daß der 
Mensch nicht durch die Werke, sondern durch den Glauben 
au Gottes Gnade in Christo selig werde.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.