Metadata: Haus und Heimat (Band 2, [Schülerband])

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Als es aber ganz dunkel geworden war, kam einer von den 
Engeln, die jeden Abend über die ganze Welt hinwegfliegen, um 
nachzusehen, ob sich nicht irgendwo ein kleines Kind verlaufen hat. 
Dann bringt er es wieder zu seiner Mutter. Als er auf die grüne 
Wiese kam und Goldtöchterchen hier liegen und schlafen sah, hob er 
es behutsam auf, ohne es zu wecken, flog bis über die Stadt und 
sah nach, in welchem Hause noch Licht war. „Das wird wohl das 
Haus sein, wo's hingehört,“ sagte er, als er das Haus von Gold— 
töchterchens Eltern sah; denn das Licht im Wohnzimmer brannte 
immer noch. Heimlich sah er zum Fenster hinein. Da saßen Vater 
und Mutter an dem kleinen Tische einander gegenüber und weinten. 
Der Engel öffnete ganz leise die Haustür, legt das Kind auf eine 
Decke im Winkel des Flures und fliegt fort. 
Endlich erwacht Goldtöchterchen, und da es ganz finster war, 
fängt es heftig an zu weinen. Da öffnet die Mutter die Stuben— 
tür und sieht Goldtöchterchen vor sich stehen. Freudestrahlend nimmt 
sie es auf ihre Arme und eilt zum Vater. 
Goldtöchterchen erzählt nun, was ihm alles begegnet war; aber 
wie es wieder ins Haus gekommen, das wußte es nicht. Die Eltern 
aber waren froh und dankten Gott, daß sie ihr Goldtöchterchen wieder 
hatten.
	        
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