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V. Asien.
§ 173. b) Hinterindien.
Die Gebirge Hinterindiens bilden die Fortsetzung der oft-
tibetanischen Gebirgsketten. Da sie nach 3 fächerartig auseinander-
strahlen, hat Hinterindien eine im 8 anseinandergezerrte Gestalt und reiche
Knstengliedernng erhalten. Fast bis an den Äquator erstreckt sich die Halb-
iusel Maläka.
Die großen Ströme fließen in zahlreichen Windungen zwischen den
Falten nach 3. Der größte von ihnen, der Mekong, ist nur im Unterlauf
schiffbar, aufwärts stören die Stromschnellen. Sein Delta erreicht fast die
Größe Bayerns. Am weitesten ins Innere dringt die Schiffahrt im Jraw a d i.
64. Pflügen der Reisfelder in Indien. Der
Reis, der mehr als einem Drittel der gesamten Mensch-
heit die Hauptnahrung liefert, ist eine Sumpfpflanze,
deren Heimat im südostasiatischen Monsungebiet zu suchen
ist. Er gedeiht nur da, wo er durch natürliche oder künst-
liche Überschwemmung bis zur Blütezeit unter Wasser ge-
halten wird.
65. Aussetzen der Reispflanzen in In-
dien. Vor der Blütezeit der Reispflanzen wer-
den die vielfach mit Bewässerungsdämmen um-
gebenen Felder entwässert und die Pflänzlinge
in bestimmten Abständen in den schlammigen
Boden gesetzt. Nach dieser Arbeit beginnt die
neue Überschwemmung.
Von großer Wichtigkeit sind die Überschwemmungen der Flüsse, von
deren Höhe die Ernten des wichtigsten Reislandes der Erde abhängen.
Das von den Monsünwinden beeinflußte Klima, die Pflanzenwelt und
die Tierwelt sind ähnlich wie in Vorderindien.
Von wirtschaftlicher Bedeutung für das Deutsche Reich sind die
Flußgelände der mit üppigstem Pflanzenwuchs gesegneten Halbinsel durch
die Reisernten (VUd 64, 65). Bremer Segelschiffe, die „Reisfahrer", führen
uns Reis und das unverwüstliche Tiekholz um das Kap der Guten
Hoffnung zu.
Die Bevölkerung besteht aus Mongolen und auf Maläka aus Malaien.
Jene find Buddhisten, diese Mohammedaner.